Michael Rensing ist wieder voll für Fortuna Düsseldorf da

Der 34 Jahre alte Torhüter drängt zurück in Fortunas erste Elf. Der Kampf um die Nummer 1 ist derzeit noch völlig offen.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Es ist die spannendste Frage in der Saisonvorbereitung: Wer wird in der kommenden Saison die Nummer 1 der Fortuna zwischen den Pfosten? Geht Raphael Wolf gegenüber Michael Rensing mit einem kleinen Vorteil in dieses Ausscheidungsrennen, weil er in der vergangenen Saison durchweg gute bis sehr gute Leistungen gebracht hat? Beide Torhüter sagen, dass der Kampf noch völlig offen sei — und wer im Training genau hinschaut, erkennt leistungsmäßig mit bloßem Auge keinen Unterschied.

Rensing gibt sich am Rande des Trainingslagers gelassen, aber auch voller Tatendrang. „Grundsätzlich ist es gut, auf dem Platz zu stehen“, sagt der 34-Jährige. „Jede Spielminute in der Vorbereitung ist da wichtig.“ Das ist leicht nachzuvollziehen, da Rensing durch seine lange Verletzungspause in der Aufstiegssaison (Rippenbruch) zuletzt nur Testspiele sowie vier Begegnungen für die U 23 der Fortuna bestreiten konnte. „Das war wichtig für mich, weil ich in den Spielen Selbstvertrauen aufbauen und mit einem guten Gefühl in die Sommerpause gehen konnte.“

Tag 5 im Trainingslager: Fortuna Düsseldorf in wildem Gewässer
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Inzwischen hat Rensing die Folgen des komplizierten Rippenbruchs vollkommen überstanden und kann die Vorbereitung in vollem Umfang durchziehen. „Ich fühle mich sehr fit“, sagt er, der zum Ende der vergangenen Saison seinen Fitness-Rückstand aufgeholt hat. Das Ergebnis war bereits im erste Trainingslager in Wiesensee zu sehen: In Sachen Ausdauer war Rensing immer vorne dabei. „Ja, da hat sich schon etwas geändert. Die Verletzung hatte nichts Gutes, aber ich habe die Zeit genutzt“, sagt der ehemalige Bayern-Schlussmann, der der langen Vorbereitungszeit positiv gegenübersteht. So könne sich die Mannschaft entsprechend einspielen und möglichst fit sein.

Den Kampf um die Nummer 1 bezeichnet Fortunas Torhüter als „keine große Sache“ für beide Kontrahenten. „Wir verstehen uns gut und jeder gibt sein Bestes“, erklärt Rensing. In Sachen Erfahrung hat er einen Vorsprung gegenüber Raphael Wolf. „Ich weiß nur, dass die Erfahrung mir sportlich und menschlich gut tut.“ So viele Spieler mit Bundesliga-Erfahrung habe die Fortuna ja nicht. Damit macht er ein wenig Werbung in eigener Sache, obwohl auch Wolf bereits einige Spiele in der höchsten Klasse absolviert hat. „Fakt ist, dass ich acht Monate verletzt war und Raphael seine Sache gut gemacht hat. Ich gebe jetzt mein Bestes, und wir werden dann mit den Gegebenheiten umgehen.“

Kampfkraft und Fitness seien die Grundvoraussetzungen für die Fortuna, um in der Bundesliga bestehen zu können. „Wir können diese Herausforderung meistern“, sagt der 34-Jährige. „Welche Rolle wir dann genau spielen werden, ist für uns sehr schwer einzuschätzen.“ Das sei einfach ein anderes Niveau, auf das man sich gerade auch mit den jungen Spielern sehr gut vorbereiten müsse. Das gelte auch, wenn mal eine Negativ-Serie kommt.

Der Respekt vor der Herausforderung ist bei allen da, aber zugleich sei auch die nötige Lockerheit wichtig. Rensing möchte einfach, dass die Gegner nicht gerne gegen die Fortuna spielen: „Dazu müssen wir fitter als die anderen sein.“ Daran wird noch bis Freitag in Maria Alm gearbeitet. Die Entscheidung, wer als Nummer 1 in die Saison geht, wird erst später fallen. Vermutlich erst kurz vor dem Erstrundenspiel im DFB-Pokal. Das steigt am 19. August bei Rot-Weiss Koblenz. Noch ist es ein offenes Rennen.