Fortuna Düsseldorf Fortuna-Torhüter Wolf: Ich will noch eine Schippe drauflegen

Fortunas Keeper hat einen hohen Anspruch an sich und geht gut gelaunt in die Vorbereitung auf die Bundesliga-Spielzeit.

Foto: Christof Wolff

Raphael Wolf hat nicht nur seinen Vertrag verlängert. Der 30-Jährige hat auch seine Familie nachgeholt und muss nicht mehr pendeln. Deshalb konnte Fortunas Torhüter keinen richtigen Urlaub machen, sondern hat sich erst einmal wohnlich neu eingerichtet, um mit Frau und Sohn die Zeit in Düsseldorf noch besser genießen zu können. Wir hatten die Gelegenheit anderthalb Wochen vor Trainingsbeginn mit ihm zu sprechen.

Herr Wolf, wie sehr freuen Sie sich auf die Bundesliga?

Raphael Wolf: Erstmal bin ich sehr froh, dass wir als Mannschaft den Sprung in die erste Liga geschafft haben. Es wird viel auf uns zukommen. Ich kann es mir ungefähr vorstellen, weil ich ja schon mal für Werder Bremen in der Bundesliga gespielt habe. Ich denke, dass sich trotz der höheren Ansprüche alle auf diese Zeit freuen können, auch wenn es anstrengend wird.

Konnten Sie sich denn entspannen, obwohl Sie ja keinen längeren Urlaub hatten?

Wolf: Es ist ja jetzt entspannender, weil die Familie da ist und ich nicht mehr pendeln muss. Da werden mir schon fast anderthalb Tage pro Woche geschenkt. Ich konnte mich gut entspannen, wir haben eine schöne Bleibe gefunden, und wir fühlen uns sehr wohl. Zudem haben wir ja auch einen Trainingsplan mitbekommen. Ich denke, ich sehe entspannt aus und bin es auch.

Wird das Programm innerhalb der Vorbereitung und in der täglichen Arbeit wegen des Aufstiegs härter?

Wolf: Die Arbeit wird sich nicht so gravierend verändern. Nur, wir müssen einfach darauf vorbereitet sein, dass Fehler viel schneller bestraft werden. Wir werden intensiv arbeiten, das hat der Trainer ja schon angekündigt. Jeder muss den Anspruch an sich selber höher schrauben, um Fehler zu vermeiden. Wir sind ja alle ein Jahr älter und reifer geworden, das werden wir hinbekommen. Und es kommen ja auch noch Spieler dazu. Wir werden gut vorbereitet sein.

Ist die Anspannung in der ersten Liga größer?

Wolf: Nein, da habe ich eigentlich keinen Unterschied gespürt. Allerdings ist schon eine andere Kulisse im Stadion und es ist der ein oder andere Experte mehr am Spielfeldrand. Das merkt man schon. Der Fokus ist ein anderer, und das ist einem bewusst. Ich freue mich einfach auf das Spiel, wenn der Trainer mich aufstellt, egal in welcher Liga.

Ist die Vorfreude so groß?

Wolff: Wenn wir es so vereinbaren könnten, dass die harte Vorbereitung schon hinter uns liegen würde, wäre das für mich gar nicht so übel. Aber das Training und die Grundlagen sind wichtig. Schließlich will ich mich noch verbessern. Mein persönlicher Anspruch ist, noch einmal eine Schippe drauf zu legen. So nutze ich den Urlaub auch, um den Kopf frei zu bekommen.

Sie gehen mit einem gewissen Vorsprung in den Konkurrenzkampf mit Torwartkollege Michael Rensing, wie wird dieser ausgehen?

Wolf: Ich habe meine Leistung gebracht. Auch wenn ein, zwei Spiele dabei waren, mit denen ich nicht zufrieden war. Insgesamt hat das aber gepasst, und die intensiven Bemühungen des Vereins mich unbedingt zu halten, zeigen mir auch, dass man auf mich setzt.Ab nächster Woche werde ich dann versuchen, meinen Körper auf 100 Prozent zu bringen. Da weiß ich genau, wo ich hin will. Über alles andere mache ich mir noch keine Gedanken. Es soll so bleiben, dass ich Spaß auf dem Platz habe.

Was ist denn in der Bundesliga für die Fortuna möglich?

Wolf: Erst einmal haben wir ja reichlich Spieler, so dass wir damit bis zum Saisonende durchkommen werden. Nein, Spaß beiseite. Ich denke, wenn wir als Kollektiv so zusammenhalten werden, dann sind wir gut gerüstet. Und das Beispiel des SC Freiburg zeigt, dass wir das ähnlich oder sogar noch besser machen müssen. Wir haben eine gute Truppe mit charakterlich guten neuen Spielern. Und die bringen auch noch Qualität mit rein. Wenn wir alle an unser Limit gehen, selbstkritisch sind und an uns feilen, dann können wir die Klasse halten.

Hält dieses gute Teamgefühl auch dann, wenn es mehrere Misserfolge in Serie geben sollte?

Wolf: Das glaube ich ganz sicher, weil wir den Fall ja auch in abgelaufenen Spielzeit hatten, dass uns eine Negativserie nicht umgeworfen hat. Wir haben trotzdem Ruhe bewahrt, und das hat sich am Ende auch ausgezahlt. Natürlich dürfen wir nicht so viele Fehler machen. Das Wichtigste ist aber, dass wir keine Angst haben und mit viel Freude an diese große Aufgabe herangehen. Dann wird man sehen, was dabei herumkommt. Ich denke, niemand wird uns den Kopf abreißen, wenn wir mal ein Spiel verlieren, aber alles gegeben haben.