Halbe 2. Liga ist vorn dabei - Krisengipfel in Nürnberg
München (dpa) - Ganz oben thront seit acht Spieltagen ununterbrochen der FC Ingolstadt - dahinter ist in der 2. Fußball-Bundesliga aber alles offen. „Es geht höllisch eng zu“, erkannte Trainer Torsten Lieberknecht vom neuen Tabellenzweiten Eintracht Braunschweig.
Die Abstände in der oberen Hälfte des Rankings sind winzig; der Vorsprung der Niedersachsen auf den achtplatzierten Karlsruher SC beträgt vor dem 16. Spieltag lediglich zwei Pünktchen. Und da die Badener am Sonntag auch nächster Eintracht-Gegner sind, könnten sie den Bundesliga-Absteiger mit einem Sieg gar überholen.
Hinter Tabellenführer Ingolstadt (30 Zähler) können sich noch sieben Mannschaften realistische Hoffnungen machen, die Hinrunde auf einem direkten Aufstiegsplatz abzuschließen. „Jetzt wollen wir dort oben bleiben“, sagte Eintracht-Verteidiger Ken Reichel. Hinter Braunschweig (26) lauern mit Darmstadt 98 (25, am Samstag gegen Greuther Fürth) und dem 1. FC Kaiserslautern (25) zwei Teams auf Augenhöhe. Die Pfälzer haben vor ihrem Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten Erzgebirge Aue drei Zähler fest im Blick.
Der Überraschungs-Sechste 1. FC Heidenheim (24) steht gegen den VfR Aalen am Freitag ebenfalls vor einer machbaren Aufgabe; schwieriger dürfte es für RB Leipzig (24) werden. Der Tabellensiebte muss gegen Ingolstadt ran. „Wir haben jetzt bis zur Winterpause noch einige schwere Partien vor uns und müssen sehen, dass wir auch gegen RB Leipzig die Form aufrechterhalten. Dann wird es jeder Gegner gegen uns schwer haben“, mutmaßte Ingolstadts Torjäger Lukas Hinterseer.
Noch mehr Brisanz steckt im Duell der beiden bayerischen Krisenclubs. Fieberhaft, aber bisher erfolglos suchen sowohl der 1. FC Nürnberg als auch 1860 München einen Ausweg aus dem Abwärtsstrudel. „Wir wissen, dass wir Punkte brauchen“, verkündete 1860-Coach Markus von Ahlen, der mit seinen maladen Löwen momentan nur zwei Zähler vor dem Abstiegs-Relegationsrang rangiert. Die Nürnberger stehen leicht besser da, sind nach dem 0:1 in Braunschweig am Montag aber ebenfalls im Stimmungstief. Der neue Trainer René Weiler macht nach einem Sieg und einer Niederlage unter seiner Leitung Offensivprobleme aus: „Wir haben in beiden Spielen nicht sehr viele Torchancen erspielt.“
Immer ernster wird die Lage auch für Thomas Meggle vom Schlusslicht FC St. Pauli. Angeschlagen ist der 39-Jährige schon länger, und mit jedem weiteren Rückschlag wird's heftiger. Am Freitag droht in der Partie beim VfL Bochum schon die zehnte Saisonniederlage. Immerhin gab's von Präsident Oke Göttlich zuletzt Rückendeckung für Meggle. „Das ist ein gutes Gefühl und zeigt mir, dass wir hier vertrauensvoll zusammenarbeiten“, sagte der Trainer.