Auslosung Europa League Pikant: RB-Duell Leipzig vs. Salzburg - Eintracht happy
Monaco (dpa) - Die Europa League wird für RB Leipzig zum Politikum. Während sich Eintracht Frankfurt trotz Geisterspiel in Marseille über attraktive Herbst-Reisen freut und Bayer Leverkusen sportlich ein Glückslos erwischte, sorgt das RB-Duell mit Salzburg für besondere Europacup-Brisanz.
Gleich zum Auftakt am 20. September kommen die Österreicher nach Leipzig. Das Rückspiel wurde von der UEFA für den fünften Spieltag am 29. November terminiert. „Natürlich ist die Partie gegen Salzburg eine besondere - für mich und sicherlich auch den einen oder anderen unserer Spieler“, sagte Trainer Ralf Rangnick. Jeden möglichen Vorwurf einer drohenden Wettbewerbsverzerrung angesichts des gleichen Geldgebers Red Bull wiesen die Leipziger um Vorstandschef Oliver Mintzlaff mit Hinweis auf einen „Entflechtungsprozesses“ beider Clubs energisch zurück.
„Beide Vereine wurden schon seit Jahren entflochten. Als ich Salzburg vor drei Jahren verlassen habe, war es der erste Schritt, in den letzten zwei Jahren wurden die Clubs weiter entflochten“, meinte Rangnick. „Um die Wettbewerbstauglichkeit muss sich keiner Gedanken machen, es werden zwei emotionale und brisante Spiele.“ Die weiteren attraktiven Duell gegen Celtic Glasgow und Rosenborg Trondheim in der Gruppe B rückten für Leipzig erstmal in den Hintergrund.
Ein UEFA-Entscheid aus dem Jahr 2017 hat das Aufeinandertreffen RB gegen RB erst möglich gemacht. Die Regeln fordern eigentlich eine strikte Trennung auf allen Ebenen der Champions- oder Europa-League-Teilnehmer. Im Fall Red Bull muss aber nur noch visuell nachgebessert werden. Die Österreicher starten auch in dieser Saison international unter dem Namen FC Salzburg und modifizierten ihr Logo mit den zwei Bullen. Auch die Trikots müssen offensichtlich zu unterscheiden sein.
UEFA-Wettbewerbsdirektor Giorgio Marchetti hält das Duell für unproblematisch. „Beide Teams sind für den Wettbewerb zugelassen worden. Alle Kriterien wurden erfüllt“, sagte Marchetti nach der Auslosung am Freitag in Monaco der Deutschen Presse-Agentur.
Leipziger Rechtfertigungsdruck kennen die Frankfurter nicht. Der Pokalsieger freute sich zunächst einfach über die Hammerlose in der Gruppe H. So trifft die Eintracht bei ihrem Europacup-Comeback nach fünf Jahren auf Vorjahresfinalist Olympique Marseille und den italienischen Top-Club Lazio Rom, dazu wartet noch Apollon Limassol aus Zypern.
„Wir haben tolle Ziele. Alle drei Spielorte sind für die Fans super. Sportlich ist es durchaus ambitioniert, anspruchsvoll und eine tolle Herausforderung. Wir haben uns Europa gewünscht und jetzt haben wir Europa auf höchstem Niveau. Die Herausforderung werden wir annehmen“, sagte Vorstandschef Axel Hellmann in einer ersten Reaktion.
Wenige Stunden später erfolgte aber ein Ärgernis, als der genaue Spielplan publik wurde: Zum Auftakt muss die Eintracht ohne Fans nach Marseille, denn die Franzosen verbüßen ausgerechnet gegen den deutschen Cup-Sieger eine Stadionsperre. Der Europapokal beginnt für die Eintracht also mit einem Geisterspiel.
Die vermeintlich leichteste Gruppe erwische Leverkusen mit dem Auftakt beim bulgarischen Meister Ludogorets Rasgrad und weiteren Partien gegen den FC Zürich und AEK Larnaka aus Zypern. Rasgrad dürfte den deutschen Fans noch aus dem Vorjahr in Erinnerung sein, als sich der bulgarische Serienmeister unter anderen gegen 1899 Hoffenheim durchsetzte.
Für Leverkusen ist der Club indes Neuland, ganz im Gegensatz zum FC Zürich. Im Dezember 2007 trafen beide Vereine in der Gruppenphase bereits aufeinander. Damals siegte Bayer in Zürich 5:0. Ein Weiterkommen ist für Leverkusen Pflicht, zumal auch Larnaka keine ernsthafte Konkurrenz sein sollte.
Auf den krassen Außenseiter F91 Düdelingen wartet ein ganz besonderes Highlight. Der erste luxemburgische Club, der sich für die Europa-League-Gruppenphase qualifizieren konnte, bekommt es in Gruppe F mit dem früheren Champions-League-Sieger AC Mailand zu tun. Dazu erhielt Düdelingen in Olympiakos Piräus und Betis Sevilla weitere namhafte Gegner. Der FC Arsenal mit den deutschen Profis Mesut Özil, Bernd Leno und Shkodran Mustafi trifft auf Sporting Lissabon, Karabach Agdam und Worskla Poltawa.
Die ersten beiden Teams jeder Gruppe ziehen in die Zwischenrunde ein, in der dann auch die acht Gruppendritten aus der Champions League hinzukommen. Das Finale steigt am 29. Mai in Baku in Aserbaidschan. Der Sieger ist direkt für die Gruppenphase der Champions League der kommenden Spielzeit startberechtigt.