Hansa Rostocks Profisparte soll ausgegliedert werden
Rostock (dpa/mv) - Der FC Hansa Rostock stellt im heimischen Ostseestadion die strukturellen Weichen für die Zukunft.
Die über 10 000 Mitglieder des größten Sportvereins in Mecklenburg-Vorpommern sind aufgerufen, auf einer außerordentlichen Versammlung über die Ausgliederung der Profi-Abteilung zu entschieden. 75 Prozent der anwesenden Mitglieder müssen dafür sein, um das Vorhaben in die Realität umzusetzen.
Die Profi-Sparte des Fußball-Drittligisten soll künftig von einer Spielbetriebsgesellschaft „F.C. Hansa Rostock GmbH & Co. KGaA“ geführt werden, an der der strategische Partner Rolf Elgeti mit dem Kauf der Stadionkredite Anteile erwarb. Vergleichbare Rechtsformen praktizieren beispielsweise auch die Erstligisten Borussia Dortmund und Borussia Mönchengladbach.
Der einstige Bundesligist wollte die Profi-Abteilung ursprünglich schon bis zum Ende des vergangenen Jahres aus dem Gesamtverein herauslösen. Der Termin war aber angesichts der Turbulenzen in der Führungsetage ebenso nicht zu halten wie ein zweiter im Januar 2016. Die Mitglieder hatten im Mai 2015 mit großer Mehrheit zugestimmt, das Projekt auf den Weg zu bringen.
Investor Elgeti hatte den Club im vergangenen Jahr mit dem Kauf der Stadionkredite vor der Insolvenz bewahrt. Im November einigte sich der Club mit dem millionenschweren, aus der Region stammenden Finanzfachmann auf einen Forderungsverzicht zur weiteren Entschuldung der Ostseestadion GmbH & Co. KG, der Hansa eine Entlastung von rund elf Millionen Euro bringt. Im Februar diesen Jahres verständigte sich Hansa mit Elgeti auf die Verlängerung des Kredites für das Ostseestadion um ein weiteres Jahr. Die Zinsen werden ein weiteres Jahr gestundet und die Tilgung weiterhin ausgesetzt.