Heißer Dreikampf: Düsseldorf macht Top-Duo Druck

München (dpa) - Mit aller Entschlossenheit drängt Fortuna Düsseldorf nach 14 Jahren Abstinenz zurück in die Fußball-Bundesliga.

Der glorreiche 3:1-Erfolg beim Aufstiegskonkurrenten FC St. Pauli hat im Rheinland für noch mehr Begeisterung und Vorfreude auf die nächste Prüfung als reifendes Spitzenteam gesorgt: Zum Auftakt des 12. Zweitliga-Spieltages winkt dem Tabellendritten am Freitagabend zumindest vorübergehend der Sprung an die Tabellenspitze. „Die Wahrheit kommt mit dem Spiel gegen Hansa Rostock. Dort müssen wir die Leistung bestätigen“, erklärte Trainer Norbert Meier.

Seit 19 Partien ist die Fortuna unbezwungen. Die mit viel Elan gemeisterte Mammutaufgabe im Hamburger Hexenkessel stachelt zusätzlich an. „Ein Sieg bei Pauli ist kein Spaziergang. Er verdeutlicht, dass wir auf einem sehr guten Weg sind“, unterstrich Mittelfeld-Anführer Andreas Lambertz. „Wir können jetzt auch die großen Spiele gewinnen“, ergänzte Maximilian Beister.

Rostock, das vor Wochenfrist gegen 1860 München seinen ersten Saisonsieg einfuhr, soll nur eine weitere Station der Fortuna auf dem Weg zurück nach oben sein. Wenngleich Trainer Meier nach einem Drittel der Saison vor Übermut warnt: „Ich habe in meiner Karriere viele Favoriten sterben sehen und den Jungs klar gemacht, worauf es jetzt ankommt.“

Schon vor der Saison galt Düsseldorf als Geheimfavorit. Jetzt bildet die Fortuna (25 Punkte) mit Tabellenführer Greuther Fürth (26) und Eintracht Frankfurt (25) ein heißes Spitzentrio. Dahinter liegt Bundesliga-Absteiger St. Pauli mit 22 Zählern in Lauerposition. Die Hanseaten müssen nach dem Rückschlag gegen Düsseldorf eine Reaktion im Heimspiel am Sonntag gegen den FSV Frankfurt zeigen.

Die seit dem sechsten Spieltag die Tabelle anführenden Fürther müssen schon am Samstag die schwierige Prüfung bei Energie Cottbus bestehen. „Unser Ziel muss es sein, nach dem Wochenende wieder drei Punkte mehr auf dem Konto zu haben. Darauf sind die Jungs fokussiert, nur das zählt“, erklärte Manager Rachid Azzouzi. 29 Punkte nach zwölf Spielen - „das wäre doch beachtlich“, betonte der Marokkaner.

Bei den Cottbusern (17 Punkten), die nur mit einem Heimsieg den Anschluss nach oben halbwegs halten können, überlagern die Sorgen um die Krankheit von Stürmer Martin Fenin die Vorbereitung. Die Nachricht sei „ein großer Schock“ für die Mannschaft gewesen, berichtete Abwehrspieler Daniel Ziebig. Fenin hat sich wegen psychischer Probleme eine Auszeit genommen.

Als letztes Team aus dem Spitzentrio muss Eintracht Frankfurt am Sonntag gegen den MSV Duisburg nachlegen. Ein besonderes Spiel ist es für Sportdirektor Bruno Hübner, der bis Mai in selber Position beim MSV tätig war. Die Eintracht liegt mit ihm und Trainer Armin Veh nach Anlaufschwierigkeiten auf Kurs direkter Wiederaufstieg. „Die Erleichterung, dass es so gut läuft, ist sehr groß“, sagte Hübner stolz. Man spüre in Frankfurt „überall Aufbruchstimmung“.

Die gab es im Sommer auch beim TSV 1860 München nach der Rettung vor der Insolvenz und einem verheißungsvollen Saisonstart. Nach drei Niederlagen in Serie herrscht nun Tristesse. „Wir haben viel gut zu machen“, sagte Trainer Reiner Maurer vor dem Heimspiel gegen den überraschend starken Tabellenfünften SC Paderborn.