Funkel: Vorfreude auf das letzte Heimspiel von Fortuna Düsseldorf
Jetzt wollen Fortunas Trainer und die Mannschaft auch den ersten Platz verteidigen. Die „Meisterfelge“ stößt auf wenig Gegenliebe.
Düsseldorf. Nicht allzu oft gestattet Friedhelm Funkel im Liga-Alltag seinem Gegenüber einen Einblick in sein Seelenleben. Auch am Freitag war das bestimmt nicht geplant, dass er während der Pressekonferenz so ins Schwärmen geriet. „Ich bin sehr, sehr stolz auf meine Mannschaft“, sagte Fortunas Cheftrainer vor dem morgigen Spiel gegen Holstein Kiel. „Über so viele Spieltage hat sie die Liga von der Spitze dominiert und auch in den schlechten Phasen die negative Stimmung im Umfeld ausblenden können.“ Und den emotionalen Aufstieg in Dresden mit den vielen Gänsehautmomenten, bezeichnet Funkel als das I-Tüpfelchen der Saison. Begeistert ist er auch von dem Foto, das die ganze Mannschaft mit dem Funktionsteam vor der voll besetzten Fankurve zeigt.
Ein Geschenk an die treuen Anhänger wäre jetzt ein stimmungsvolles Spiel gegen Kiel mit einem Sieg gegen den spiel- und konterstarken Aufsteiger. „Wir wollen unbedingt Erster bleiben, und ich freue mich tierisch auf dieses Spiel vor ausverkauftem Haus“, sagt Funkel, dem aber die „Radfelge“, die so abfällig bezeichnete Meisterschale der 2. Liga, wenig bis nichts bedeutet. „Trotzdem wollen wir jetzt unbedingt auch den Titel eines Zweitliga-Meisters.“ Und laut Funkel könne sich die DFL ja mal nach einer schöneren Trophäe umsehen.
Auch Kaan Ayhan hat ein paar Tage gebraucht, um das Ganze richtig einzuordnen und sich von den Feiern zu erholen. „Nach dem Abpfiff war bei mir physisch komplett der Stecker gezogen. Emotional war das auch eine große Erleichterung. So habe ich dann auch mal zwei, drei Tage kürzer getreten.“ Eigentlich hätte er „ausrasten“ wollen, wie er es sich im Falle des Aufstiegs vorgenommen hatte. „Trotzdem habe ich mich amüsiert. Aber jetzt wollen wir einen würdigen Abschluss vor eigenem Publikum“, sagt Fortunas Abwehrchef. „Das wird schon etwas Besonderes, anders als die bisherigen Heimspiele. So ist die Vorfreude riesig, und wir sind gespannt, was für eine Atmosphäre herrschen wird.“ Laut Ayhan wird es sicherlich kein Larifari-Spiel. „Wir versuchen, das Ganze zu genießen“, meint Ayhan, der sich dafür entschuldigte, dass er in Dresden mit den Äußerungen zu seinem Vertrag für Irritationen gesorgt hatte. „Es sind bereits Gespräche mit dem Verein geführt worden. Und ich habe oft genug gesagt, dass ich gerne in Düsseldorf bleiben möchte“, sagte Ayhan.