Vorbereitungen auf die erste Liga: Fortuna Düsseldorf bastelt an allem
Am Sonntag will Düsseldorf Zweitliga-Meister werden. Der Club schaut nach neuen Spielern und will eine Duftnote in Liga eins setzen.
Düsseldorf. Die gute Nachricht zuerst: Im Falle eines vorzeitigen Meistertitels von Fortuna Düsseldorf in der 2. Fußball-Bundesliga findet die Übergabe der Meisterschale am Sonntag in Düsseldorf statt. Das hat die Deutsche Fußball Liga am Freitag mitgeteilt. Im Anschluss an die Partie gegen Holstein Kiel (Sponntag, 15.30 Uhr) in der ausverkauften Arena würde dann der frühere Nationalspieler und Fortuna-Ehrenspielführer Gerd Zewe zusammen mit DFL-Direktor Ansgar Schwenken die Schale übergeben. Auch wenn Friedhelm Funkel diese Zweitliga-Trophäe, die sogenannte „Radfelge“, ziemlich hässlich findet: „Trotzdem wollen wir jetzt unbedingt auch den Titel eines Zweitliga-Meisters.“
Sollte die Entscheidung erst am 34. Spieltag nach der Begegnung des 1. FC Nürnberg gegen Fortuna Düsseldorf fallen, würde die Schale im Falle des Nürnberger Titelgewinns nach der Partie in Nürnberg am 13. Mai übergeben oder im Falle des Düsseldorfer Titelgewinns am Tag darauf in der NRW-Landeshauptstadt beim Empfang im Rathaus.
So oder so: In Düsseldorf laufen die Vorbereitungen auf die erste Liga. Die ersten Kandidaten für die Verbesserung des Kaders sind im Spiel, Selim Khelifi von Eintracht Braunschweig soll einer sein, Yuya Osako, der Japaner im Trikot des rheinischen Rivalen 1. FC Köln, ist es nicht. Das sagte Fortuna-Vorstandschef Robert Schäfer am Donnerstagabend am Rande einer Podiumsdiskussion in Köln. „Osako und Funkel - das hat bei 1860 München zusammen ja gut funktioniert. Aber das ist für uns wohl nicht machbar“, sagte Schäfer. Auch Funkel schwärmte zuletzt im „Express“ vom spielstarken Japaner, der auch bei Hannover 96 auf der Liste stehen soll.
Der 27-Jährige hat einen bis 2020 laufenden Vertrag in Köln, kann aber mit einer Ausstiegsklausel im Sommer nach dem Abstieg gehen — und dürfte recht günstig sein. Aber: Osako verdient gut in Köln und wird vor allem unter den Bedingungen einer günstigen Ablöse hohe Gehaltsforderungen stellen. Das wird kaum zu stemmen sein für die Düsseldorfer, die mit einem Spieleretat von rund 30 Millionen Euro auskommen müssen. „Damit sind wir garantiert das kleinste Licht in der ersten Liga“, sagte Schäfer in Köln, als er zum Thema „Globale Kommerzialisierung vs. lokale Fankultur — wer gewinnt den Fußball für sich?“ mit dem Autor Christoph Ruf, Hochschulprofessor Sebastian Uhlrich unddem aktiven BVB-Fan Jan Henrik Gruszecki an der Kölner Sporthochschule diskutierte.
Dort machte Schäfer noch einmal deutlich, was Fortuna Düsseldorf in der ersten Liga ausmachen soll: „Wir wollen als Zweitligist, der hoch geht, zeigen, dass man als Traditionsverein bleiben kann. Mit Teilhabe, mit Engagement der Fans, mit Eintrittspreisen, die in der ersten Liga im Schnitt nur acht bis zehn Prozent höher liegen als in der zweiten Liga. Dafür wollen wir stehen.“ Der Dialog mit den Fans dürfe dabei und auch bei künftigen Konflikten „niemals aufhören, egal was auf beiden Seiten passiert“, sagte Schäfer. kup