Hertha beendet Krise - Misstöne in Bochum
München (dpa) - FC Augsburg oder Hertha BSC Berlin - im Rennen um die Herbstmeisterschaft kann sich die 2. Fußball-Bundesliga auf ein echtes Finale freuen.
Der Bundesliga-Absteiger aus der Hauptstadt beendete mit dem 2:0 gegen Erzgebirge Aue seine Krise von drei Niederlagen in Serie und kehrte als Tabellenzweiter auf einen Aufstiegsplatz zurück. Im Duell beim punktgleichen Spitzenreiter FC Augsburg, der am 16. Spieltag 2:1 beim FSV Frankfurt gewann, darf sich der Sieger über Platz eins im Zwischenklassement freuen.
Das Überraschungs-Team aus Aue fiel nach drei Spielen ohne Sieg auf den dritten Platz zurück, könnte mit einem Sieg gegen den FSV Frankfurt im Kampf um den Hinrunden-Titel aber der lachende Dritte sein. Zum Abschluss des 16. Spieltags kann Energie Cottbus mit einem Derbysieg gegen Union Berlin zu den Verfolgern aus Duisburg (0:0 in Paderborn) und Fürth (0:0 gegen Oberhausen) nach Punkten aufschließen und den Kontakt zu den Aufstiegsrängen wieder herstellen.
Hertha BSC ist wieder vorne dabei. Mit einem Foulelfmeter (37.) beendete Lewan Kobiaschwili die 327-minütige Torlosigkeit von Hertha. Pierre-Michel Lasogga (65.) machte vor 45 892 Zuschauern im Olympiastadion den verdienten Sieg des Aufstiegsfavoriten perfekt. „Gott sei Dank wieder Tore“, stellte Hertha-Trainer Markus Babbel erleichtert fest, „die Spieler standen extrem unter Druck, haben aber alles aus ihrem Körper herausgeholt und sich für den Aufwand belohnt“.
Der seit acht Spielen ungeschlagene FC Augsburg brachte sich mit dem verdienten 2:1-Sieg in Frankfurt für das Gipfeltreffen gegen Hertha in Stellung. „Ich bin wieder einmal stolz auf meine Mannschaft“, sagte FCA-Trainer Jos Luhukay, „es war kein einfaches Spiel, aber vor allem in der zweiten Hälfte haben wir nach dem Rückstand nach dem Motto 'Jetzt erst Recht' gespielt“.
In Frankfurt hat der Rücktritt von Geschäftsführer Bernd Reisig den Club in eine Führungskrise gestürzt. „Das ist für uns alle ein Schock“, sagte Präsident Julius Rosenthal. Reisig hatte nach der Heimniederlage seinen Rücktritt bekanntgegeben: „Der FSV ist ein Teil meines Lebens. Aber ich schaffe es nicht mehr, ich habe nicht die Kraft.“
Im Tabellenkeller ließ der FC Ingolstadt zwei wichtige Punkte liegen. Beim 1:1 im Derby gegen 1860 München sorgte „Löwe“ Alexander Ludwig mit einem Freistoß-Hammer in der Schlussminute für Ernüchterung beim Aufsteiger. Andreas Buchner (61.) hatte den nun seit vier Partien ungeschlagenen Aufsteiger in Führung geschossen. „Wir haben leichtfertig Standardsituation zugelassen“, ärgerte sich Ingolstadts Coach Benno Möhlmann über den späten Ausgleich.
Mit Misstönen endete das Duell Absteiger gegen Aufsteiger in Bochum. „Es war war eine absolute Frechheit und hatte mit Fußball nichts zu tun, was hier abgelaufen ist“, beschimpfte Osnabrücks Trainer Andre Schubert nach dem 1:2 beim VfL Bochum das Schiedsrichter-Gespann um Referee Deniz Aytekin. Der umstrittene Platzverweis von VfL-Profi Matthias Heidrich (27.) kostete Osnabrück womöglich ein besseres Resultat. Nach der VfL-Führung durch Niels Hansen (18.) nutzte Bochum erst spät die Überzahl durch die Treffer von Mahir Saglik (68.) und Chong Tese (72.).