Ingolstadt vorzeitig Zweitliga-Herbstmeister
München (dpa) - Der FC Ingolstadt hat eine überragende Hinrunde in der 2. Fußball-Bundesliga mit dem vorzeitigen Herbstmeistertitel gekrönt.
Die Oberbayern setzten sich bei RB Leipzig mit 1:0 (1:0) durch und nutzten damit die Patzer der ersten Verfolger, um ihren Vorsprung an der Tabellenspitze auszubauen. „Wir sind froh, weil hier nicht viele Mannschaften gewinnen“, erinnerte FCI-Trainer Ralph Hasenhüttl nach dem extrem umkämpften neunten Saisonsieg. „Wir haben ein bisschen Glück gehabt, aber das brauchst du hier.“
Einen Spieltag vor dem Ende der Hinrunde führen die Ingolstädter mit fünf Punkten vor dem neuen Zweiten 1. FC Kaiserslautern, der schon am Samstag beim 3:0 (3:0) gegen Erzgebirge Aue keine Probleme hatte. Am nächsten Sonntag kommt es im Duell zwischen den beiden Vereinen zum Spitzenspiel. „Das wird noch mal richtig schwer“, sagte Hasenhüttl.
Der größte Sprung im Klassement gelang am 2. Advent dem Karlsruher SC mit dem 1:0 (1:0) gegen den bisherigen Dritten Braunschweig. Die Badener, die die Siegesserie der Eintracht nach sechs Partien beendeten, rangieren nun auf dem Aufstiegs-Relegationsplatz.
Ganz vorne aber sind die Ingolstädter nicht zu stoppen, auch nicht in knüppelharten Partien. Die Begegnung in Leipzig war extrem umkämpft und forderte schon vor der Pause ihren Tribut: Ingolstadts Konstantin Engel und Terrence Boyd bei den Gastgebern mussten verletzt vom Platz, überhaupt prägten Zweikämpfe und eine Rekordzahl von Fouls das Spiel. „Dass es so intensiv wurde, war auch für mich überraschend“, sagte Hasenhüttl. Pascal Groß sorgte mit einem Abstaubertor nach einem Pfostentreffer von Matthew Leckie (9. Minute) für den Sieg.
„Wir waren in der ersten Halbzeit eine Spur weit abgeklärter“, meinte der Gäste-Trainer. Nach der Pause zitterte sich der FCI gegen immer stärkere Leipziger zum Auswärtsdreier. Kapitän Marvin Matip etwa klärte vor der Linie (62.), Torhüter Ramazan Özcan parierte glänzend gegen Anthony Jung (75.). „Eine Halbzeit reicht halt nicht, um so starke Ingolstädter zu bezwingen“, sagte RB-Kapitän Daniel Frahn.
Kaiserslautern fiebert nun dem Spitzenduell entgegen. „Es ist ein Riesengefühl, wenn die Mannschaft so stark auftritt. Es ist schön, mit einem Sieg zum Tabellenführer zu fahren“, sagte Mittelfeldprofi Kerem Demirbay. Die Leistung gegen Aue stimmt optimistisch. „Wir waren von der ersten Sekunde im Spiel drin und haben die Zweikämpfe angenommen. Aus den Chancen, die wir hatten, haben wir dann auch direkt die Tore gemacht“, sagte Trainer Kosta Runjaic über die Treffer von Willi Orban (7./41. Minute) und Jean Zimmer (27.).
Der FCK ist seit acht Spielen ungeschlagen, nach dem Sprung auf Tabellenplatz zwei war die Stimmung auf der Weihnachtsfeier entsprechend euphorisch. Ganz ohne Verbesserungsbedarf gehen die Pfälzer aber nicht in die letzte Hinrundenwoche, gegen Aue hätten mit einer optimalen Chancenverwertung noch mehr Tore herausspringen müssen. „Das hätten wir besser machen können“, meinte Runjaic.
Hundert Kilometer nordöstlich zeigte der SV Darmstadt 98 gegen die SpVgg Greuther Fürth ähnliche Probleme, allerdings gelangen dem Überraschungs-Aufsteiger gar keine Treffer. Beim dritten 0:0 in Serie boten die „Lilien“ ihren Fans damit keinen Grund zum Jubeln. „Die Gegner haben sich gut auf uns eingestellt. Da müssen wir uns noch was überlegen für die Saison. Es ist halt nicht ausreichend, wenn wir nur lange Bälle kloppen“, bemängelte Torjäger Dominik Stroh-Engel.
Den Karlsruhern reichte gegen Bundesliga-Absteiger Braunschweig der Treffer von Manuel Torres (39.), um an einem Spieltag von Rang acht auf Platz drei zu klettern. Im dritten Sonntagsspiel setzte sich der 1. FC Union Berlin mit 2:1 (0:0) gegen den FSV Frankfurt durch.