Kölner robben sich an den Relegationsplatz heran

München (dpa) - Es hat wahrlich lange gedauert, bis sich der einstige Top-Aufstiegskandidat 1. FC Köln endlich ein Plätzchen im oberen Tabellendrittel der 2. Fußball-Bundesliga erkämpft hat.

Erst nach diversen Krisen und 22 Spielen sind die Rheinländer unter den besten Teams im Unterhaus angekommen - und wollen jetzt einen Angriff Richtung Relegationsplatz starten. Nach zuletzt sieben Punkten aus drei Partien stehen die Kölner auf Rang fünf in Lauerposition.

„Gerade die nächsten zwei Wochen sind entscheidend. Wenn wir Union schlagen und Lautern bei Hertha verliert, sind es nur noch drei Punkte“, verdeutlichte Torwart Timo Horn im „Kicker“. Im Duell mit den Köpenickern sollte an diesem Samstag der neunte Kölner Saisonsieg allerdings auch wirklich eingefahren werden, wenn nach vorn noch was gehen soll. Einzig der derzeitige Dritte 1. FC Kaiserslautern (39 Punkte) ist noch in Reichweite und könnte im Optimalfall abgefangen werden. Der Abstand zu Tabellenführer Eintracht Braunschweig (51) und Hertha BSC (49) ist für den 1. FC Köln (33) kaum noch wettzumachen.

Trainer Holger Stanislawski zeigte sich erfreut über den erstmaligen Sprung ins obere Drittel. Nach einer bisher mäßigen Saison „hatte ich das Gefühl, dass wir die ganze Saison immer Neunter waren“, scherzte er. Dass am Montagabend im Spitzenspiel mit Hertha und Lautern zwei Aufstiegskontrahenten aufeinandertreffen, könnte nun zur großen Kölner Angriffschance werden. Nach seinem torlosen Remis in Duisburg ist vor allem der FCK gefordert. „Wir müssen Punkte für den dritten Platz sammeln. Das Rennen um die Relegation wird bis zum Schluss spannend bleiben“, erkannte der Pfälzer Trainer Franco Foda.

Das Feld der Anwärter auf Platz drei ist nahezu unübersichtlich groß. Neben Lautern und Köln sind auch noch der FSV Frankfurt (33 Zähler, am Freitag beim FC St. Pauli), Union Berlin (32) und Energie Cottbus (31, am Sonntag gegen Jahn Regensburg) dick dabei. Realistisch haben gar alle Teams bis hinunter zu Platz elf Chancen - dort rangiert derzeit der SC Paderborn mit 29 Punkten.

Bei Eintracht Braunschweig interessiert das niemanden. Die Liga-Dominatoren aus Niedersachsen haben ebenso wie Hertha die Bundesliga längst viel deutlicher vor Augen. „Ich mache keinen Hehl daraus, dass es eine Enttäuschung wäre, wenn der Traum jetzt kein gutes Ende nehmen würde“, sagte Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht vor der Partie am Sonntag bei 1860 München der „tz“.

Prekärer ist die Lage im Abstiegskampf. Schlusslicht Regensburg ist im Breisgau klarer Außenseiter, schon eher auf Punkte dürfen der Vorletzte SV Sandhausen (am Sonntag gegen Paderborn) und der Tabellen-16. Dynamo Dresden (am Samstag beim FC Ingolstadt) hoffen.