Fortuna Düsseldorf Fortuna hat Relegation quasi schon sicher
Doch das Funkel-Team will natürlich inzwischen viel mehr. Ein Blick auf das Restprogramm der „Top Five“ der 2. Liga macht deutlich, dass sich die Konkurrenten die Punkte weiter gegenseitig abnehmen.
Düsseldorf. Wer nur auf die Tabelle der 2. Bundesliga und die restlichen Spiele schaut, könnte zu dem Eindruck kommen, dass Jahn Regensburg als Tabellenfünfter noch die besten Chancen hat, den Relegationsplatz am Ende einzunehmen. Das Team aus Ostbayern spielt gegen keine Mannschaft mehr, die vor ihnen auf den Plätzen eins bis vier liegt. Fortuna, Nürnberg, Kiel und Ingolstadt treffen hingegen jeweils noch aufeinander und werden sich Punkte abnehmen. Jetzt müsste Regensburg nur noch alle Spiele gewinnen und käme dann bei 56 Punkten raus. Ein Sieg und ein Remis (bei schlechterem Torverhältnis) würde Fortuna also reichen, um Regensburg hinter sich zu lassen. Dass Ingolstadt auf neun Punkte aus den drei Begegnungen mit den Top-Drei-Teams kommt, ist auch nur reine Theorie, so dass jetzt bereits Fortuna Düsseldorf der (Relegations-)Platz drei nur noch rein rechnerisch zu nehmen ist.
Doch Fortuna lechzt nach mehr. Immer nur auf Straucheln der Konkurrenz zu hoffen, will in Düsseldorf kein Mensch. Falls das Funkel-Team in den ausstehenden fünf Spielen sechs Zähler holt, müsste Kiel schon mindestens vier Mal gewinnen und einmal unentschieden spielen, um auf die gleiche Punktzahl zu kommen. Holt die Fortuna jedoch nur noch einen Dreier, würden Kiel drei Punkte und ein Unentschieden reichen. Doch Unentschieden-Tabellenführer Holstein (wie Braunschweig bereits mit 13 Remis) müsste dann eine deutlich positivere Serie hinlegen als zuletzt. Zwei Siege aus den letzten 16 Spielen lassen an der Förde nicht unbedingt Aufstiegsjubel am Ende der Saison erwarten.
Das sieht beim 1. FC Nürnberg schon etwas anders aus. Das liegt aber nur daran, dass der Club vier Punkte Vorsprung auf Platz drei und neun Punkte auf Platz vier und fünf hat. Das Restprogramm hat es wie oben geschildert auch für die Franken in sich. Selbst Bielefeld und Bochum könnten noch einmal in die Verlosung kommen. Der positive Trend beider Teams und der marginale Rückstand von nur einem Punkt auf Ingolstadt und Regensburg lässt auch diese Westclubs noch hoffen.
Stabilität ist für alle Clubs in der 2. Bundesliga in diesem Spieljahr ein Fremdwort. Positive Serien werden von Negativläufen abgelöst, Teams ohne Schwankungen in ihrer Leistungskurve gibt es in dieser Saison nicht. Das liegt zum einen an der Ausgeglichenheit der Liga, die die einen als Stärke ansehen, andere als das schwächste Fußball-Unterhaus der jüngeren Vergangenheit bezeichnen.
Wie es auch sei, Fortunas Profis sollten sich so schnell wie möglich wieder auf ihr Ziel fokussieren, was nur der Bundesliga-Aufstieg sein kann. Das bedeutet mehr Leidenschaft, unbedingter Wille und eine klare Zielsetzung. Fortuna darf den Aufstieg, ja noch nicht einmal die Plätze eins und zwei jetzt noch verspielen. Zu diesem Zeitpunkt und nach diesem Saisonverlauf kann man sich im Verein auch nicht mehr mit der vor der Saison ausgegebenen Zielsetzung — die ersten sechs Plätze zu erreichen — trösten, falls es nur noch zu Platz vier reichen sollte. Dazu muss allerdings schon allerhand schief laufen. So etwa wie zum Ende der letzten Saison in der Fußball-Bundesliga, 2012/13. Um alle Nervenbündel im Düsseldorfer Fankreis zu schonen, würden jetzt ein Sieg in Heidenheim und einer danach gegen Ingolstadt schon sehr helfen.