„Nobody“ Stipic soll Erzgebirge Aue retten

Aue (dpa) - Tomislav Stipic soll als neuer Chef-Trainer den FC Erzgebirge Aue wieder auf Kurs bringen. Der Fußball-Zweitligist stellte den 35-jährigen Kroaten vor und hofft auf eine zeitnahe Verbesserung der prekären Lage.

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„Das kurzfristige Ziel ist, die jetzige Mannschaft, die er nicht strukturieren konnte, sofort auf Vordermann und Kurs 2. Bundesliga zu bringen“, erklärte Präsident Helge Leonhardt. Stipic tritt die Nachfolge von Falko Götz an, der am 2. September beurlaubt wurde. Der Vertrag des neuen Trainers läuft bis Ende Juni 2016 und gilt nur für die 2. Bundesliga. Steffen Ziffert, bisher Leiter des Nachwuchsleistungszentrums war, fungiert als sein Co-Trainer.

Nach vier Spieltagen steht Aue mit null Punkten und einem Torverhältnis von 1:10 auf dem letzten Tabellenplatz. Unter Stipic, der bisher die U23 des FC Ingolstadt trainierte, soll alles besser werden. „Es war sehr viel Überzeugungskraft nötig, um ihn zu gewinnen. Ingolstadt wollte ihn unbedingt halten. Ich bin dem Verein und dem Hauptsponsor dort sehr dankbar. Die Aufhebung des Vertrages lief unter ganz fairen Bedingungen ab“, sagte Leonhardt.

Er habe sich umfassend über Stipic informiert und zahlreiche Gespräche geführt, bevor er sich für den „Nobody“ entschied. „Ich habe mich noch nie so lange mit einem Menschen beschäftigt. Er ist ein Workaholic. Er ist ein junger, aufstrebender Mann, der etwas erreichen will. Und er hat bereits die Wismut-DNA im Kopf, das ist entscheidend“, begründete Leonhardt seine Wahl auch mit dem Verweis auf die Tradition des Vereins, der zu DDR-Zeiten als BSG Wismut Aue bekannt wurde.

Sein Debüt auf dem Auer Trainerstuhl gibt Stipic am Samstag in der Auswärtspartie bei Aufsteiger SV Darmstadt 98. Mit den Worten „Glück auf“ stellte er sich im Erzgebirge vor. „Ich freue mich und genieße den tollen Moment. Ich danke dem Verein für die offene und ehrliche Kommunikation und das uneingeschränkte Vertrauen. Ich bin gekommen, um zu bleiben. Ich will ehrliche Arbeit leisten, der Mannschaft dienen und die Erwartungen, die an mich gestellt werden, erfüllen. Ich bin bereit, es kann los gehen, ich freue mich unendlich“, sagte der neue Trainer.

Der Kontakt nach Aue kam über den ehemaligen Co-Trainer Mirko Reichel zustande, der momentan die U23 der SpVgg Greuther Fürth trainiert. „Wenn der Gegner den Ball hat, wollen wir den Ball angreifen. Wenn wir den Ball haben, wollen wir das gegnerische Tor angreifen“, umriss Stipic kurz seine Fußballphilosophie.