OFC hungrig nach Osnabrück - Darmstadt unter Druck

Frankfurt/Main (dpa) - Kickers Offenbach schielt am 10. Spieltag mit einem Auge auf die Tabellenspitze in der 3. Fußball-Bundesliga. Der Höhenflug des OFC nach fünf Spielen ohne Niederlage soll auch beim VfL Osnabrück fortgesetzt werden.

Der SV Darmstadt 98 steht dagegen nach drei Niederlagen nacheinander unter Druck: Gegen Preußen Münster muss der Aufsteiger zur gleichen Zeit im Stadion am Böllenfalltor unbedingt punkten, um nicht weiter in den Tabellenkeller zurück zu fallen.

„Wenn wir gegen die kampfbetonten und läuferisch starken Niedersachsen in der Höhle des Löwen was holen wollen, müssen wir 90 Minuten volles Tempo gehen. Die Zuschauer sind dort der zwölfte Mann“, warnte OFC-Coach Arie van Lent am Freitag vor der Partie beim Zweitliga-Absteiger an der Bremer Brücke.

Das Duell der Traditionsclubs hat an Brisanz gewonnen, nachdem der OFC mit dem 2:0 gegen den VfB Stuttart II mit 13 Punkten nacheinander erstmals saisonübergreifend seit fünf Monaten auf einen Aufstiegsplatz gerückt ist. Aber auch der VfL ist unter Trainer Uwe Fuchs wie der OFC unter van Lent zu einer starken Einheit gewachsen - und hat ebenfalls fünf Spiele in Serie ohne Niederlage aufzuweisen.

Allerdings wird van Lent wohl auf seine Topstürmer Elton da Costa und Pascal Testroet verzichten. Das Duo hat bisher neun Saisontreffer erzielt, leidet aber unter Oberschenkel-Problemen. Dafür steht Neuzugang Matthias Schwarz auf dem Sprung. Nach seinem Debüt als Einwechselspieler gegen Stuttgart und Vorbereiter für das 1:0 war sein Coach voll des Lobes: „Er ließ erkennen, dass er einen Verstärkung für uns sein wird“, meinte van Lent.

Bei Darmstadt hofft Cheftrainer Kosta Runjaic im Duell der Aufsteiger auf die Wende gegen Münster. Der Neuling kommt mit der Empfehlung des 1:0-Heimsieges gegen Aalen und ist auf Rang vier direkt hinter Offenbach geklettert. „Wenn wir konstanter spielen, könnten wir eine Serie starten“, meinte Runjaic. „Wir müssen uns zusammenraufen und an die Leistungsgrenzen gehen.“

Das 0:4 am Dienstag in Saarbrücken hat Spuren hinterlassen, auf die das Team um die um Form ringenden Routiniers wie Sascha Amstätter oder Marcus Steegmann mit einer Wende antworten wollen. Neun Gegentreffer in drei Spielen sind aber nicht wegzudiskutieren. Dazu fehlen die verletzten Oliver Hehl und Markus Brüdigam. „Es geht auch um die Einstellung, mit der wir spielen und nicht, wer spielt“, betonte Runjaic.

Unterdessen hat das SV-Präsidium nach der Gewalteskalation beim Auswärtsspiel der „Lilien“ in Erfurt per Auswertung der dem Verein vorliegenden Fotos, Berichte und Bewertungen Konsequenzen angekündigt. „Es hat in Erfurt Aggressionen und Pöbeleien von Lilien-Fans gegeben“, sagte Vize-Präsident Klaus Rüdiger Fritsch. „Als Verein werden wir die Beweisführung in den Ermittlungsverfahren nach besten Kräften unterstützen. Es bleibt dabei: Der SV 98 wird Aggression und Gewalt durch seine Anhänger nicht tolerieren“, ergänzte der Jurist.