Zweitliga-Schlusslichter hoffen auf die Wende
München (dpa) - Nach den eindeutigen Signalen aus den Chefetagen hoffen die Zweitliga-Sorgenkinder aus Aachen und Bochum nun auf sportliche Zeichen.
Sowohl die Alemannia als auch der VfL setzten unter der Woche ihre Trainer vor die Tür und haben sich pünktlich vor Beginn des 8. Spieltags der 2. Fußball-Bundesliga auf die Suche nach neuen starken Männern gemacht. Bochum konnte bereits einen Erfolg vermelden: Andreas Bergmann, einst bei den Profis von Hannover 96 und bis zuletzt für die Amateure der Niedersachsen verantwortlich, ersetzt den beurlaubten Friedhelm Funkel und soll schon am Sonntag gegen den SC Paderborn auf der Bank sitzen.
In Aachen trainiert unterdessen bis auf Weiteres U23-Trainer Ralf Außem das Team um Ex-Nationalspieler David Odonkor. „Unsere Lage ist prekär“, konstatierte Aachens Sportdirektor Erik Meijer vor dem Heimspiel des Schlusslichts gegen Spitzenreiter Greuther Fürth; ausgerechnet im Duell mit dem zurzeit stärksten Team des Unterhauses soll die Wende gelingen. Fraglich bleibt, ob die Bosse des ehemaligen Bundesligaclubs noch rechtzeitig bis Sonntag einen Nachfolger für den geschassten Peter Hyballa präsentieren können.
An der Tabellenspitze könnte der FC St. Pauli die SpVgg Greuther Fürth mit einem Sieg im Montagsspiel beim Karlsruher SC verdrängen - zumindest dann, wenn die „Kleeblätter“ überraschenderweise in Aachen verlieren sollten. „Die Ergebnisse unserer bisherigen Beobachtungen sind jetzt natürlich relativ wertlos. Wer weiß schon, was Interimstrainer Ralf Außem tun wird?“, meinte Manager Rachid Azzouzi.
Nach sechs Siegen in Serie sind den Fürthern Gedanken an eine Niederlage aber ziemlich fern. „18 Punkte sprechen für unsere Stärke, aber auch jetzt sind erst sieben Spiele gemacht“, sagte Kapitän Thomas Kleine, der mit seinen Verteidigerkollegen erst fünf Gegentreffer zuließ. Vorne sorgt das brandgefährliche Sturmduo Christopher Nöthe und Olivier Occean für Wirbel. „Irgendwann wird die Niederlage kommen, aber ich hoffe, dass wir das noch hinauszögern“, sagte Azzouzi im „Kicker“.
Auch Fortuna Düsseldorf, am Freitag bei Erzgebirge Aue im Einsatz, hat Chancen, die Spitze zu erklimmen - dafür müssten aber sowohl Fürth als auch St. Pauli patzen.
Noch nicht rund läuft es bei der Frankfurter Eintracht, die am Freitag auf den schlecht gestarteten Neuling Hansa Rostock trifft und endlich ihren ersten Heimsieg einfahren will. Bislang blieben die aufstiegsambitionierten Hessen noch einiges schuldig. „Wir haben viele neue Spieler, die Qualität haben, sich aber noch finden müssen. Es war uns klar, dass das nicht so schnell geht“, sagte Manager Bruno Hübner.
Torfabrik der Liga sind nach sieben Spielen die Münchner „Löwen“ - die starke Ausbeute (18 Treffer) konnte zuletzt in St. Pauli aber auch nicht über die großen Defensivmängel hinwegtäuschen. In Hamburg verspielte der TSV 1860 eine 2:0-Führung und verlor noch 2:4. „Jetzt haben wir wieder Druck und müssen gewinnen“, sagte Mittelfeldmann Daniel Bierofka vor dem Match gegen den FSV Frankfurt am Sonntag. Einen Tag eher will Eintracht Braunschweig gegen Energie Cottbus seine Rolle als bester Zweitliga-Aufsteiger untermauern.