Offenbacher drücken 9,1 Millionen Euro Schulden

Offenbach (dpa) - Die finanzielle Lage der Offenbacher Kickers ist dramatischer als ursprünglich angenommen. Einen Schuldenberg von 9,1 Millionen Euro schiebt der Fußball-Drittligist vor sich her, teilte der Traditionsverein am Freitag mit.

Mit einem von Vorstand und Geschäftsführung „erarbeiteten Restrukturierungskonzeptes“ soll nun der finanzielle Kollaps noch abgewendet werden. „Die Umsetzung der Maßnahmen ist zwingend, um die Lizenz für die Saison 2013/2014 erhalten zu können“, heißt es in der Vereinsmitteilung.

Nach einem Bericht der „Frankfurter Rundschau“ soll der Verein bereits die hessische Landesregierung um eine „Bürgschaft in der Größenordnung zwischen zwei und 2,5 Millionen Euro“ gebeten haben. Vereinspräsident Frank Ruhl wollte der Zeitung dies weder bestätigen noch dementieren: „Zu Kreditangelegenheiten gebe ich keine Auskunft. Das ist ein viel zu sensibles Parkett.“

Nach dem Ausscheiden im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Bundesligist VfL Wolfsburg ist dem OFC eine wichtige Einnahmequelle weggebrochen. Eine Minimierung des Schuldenbergs soll nun unter anderem durch eine Reduzierung des Personaletats sowie der Stadionmiete am Bieberer Berg erwirkt werden. „Wir stehen in Gesprächen, aber zu Gemütszuständen gebe ich keine Auskunft“, wird Geschäftsführer David Fischer ebenfalls in der „Frankfurter Rundschau“ zitiert. Das für 25 Millionen Euro runderneuerte Stadion am Bieberer Berg hatten die Kickers erst zur Saisonbeginn eingeweiht.

„Mit der breiten Unterstützung, insbesondere auch durch die Stadt Offenbach, besteht trotz der begrenzten Zeit von knapp drei Monaten eine realistische Möglichkeit, den OFC zukunftsfähig zu machen“, teilte der Traditionsclub weiter mit. An diesem Freitag reichten die Kickers fristgerecht die Lizenzunterlagen für die Saison 2013/14 beim Deutschen Fußball-Bund in Frankfurt am Main ein.