Posse beim KSC - Matthäus sauer
Karlsruhe (dpa) - Lothar Matthäus und sein Wunsch, als Trainer in Deutschland eine Chance zu kriegen: Dieses Thema entwickelt sich langsam zur unendlichen Geschichte.
Wie rund um die Verpflichtung von Jörn Andersen herauskam, hatte sich der Karlsruher SC auch beim deutschen Rekordnationalspieler gemeldet. Zurück blieben aber auch diesmal ein völlig verärgerter Matthäus und eine ziemlich fragwürdige Kommunikationspolitik bei dem Verein aus der 2. Fußball-Bundesliga.
Matthäus nannte es auf seiner Homepage „unverständlich und respektlos“, was KSC-Präsident Ingo Wellenreuther vor einer Woche gleich zu Beginn der Karlsruher Trainersuche öffentlich erklärt hatte: „Ein Lothar Matthäus wird mit Sicherheit keine Rolle spielen.“
Nun verriet der Berater des 50-Jährigen den „Badischen Neuesten Nachrichten“ jedoch, dass ihn Sportdirektor Oliver Kreuzer zu diesem Zeitpunkt längst gefragt hatte, „ob Lothar es sich vorstellen könnte, als Trainer zum KSC zu kommen“. Konnte der, sagte Wim Vogel. Matthäus stehe aber immer noch beim bulgarischen Verband unter Vertrag.
Kreuzer bestätigte die Anfrage. Und deshalb stehen jetzt mehrere Fragen im Raum: Kontaktierte er seinen Freund aus gemeinsamen Bayern- Zeiten schon vor der Trennung von Rainer Scharinger, wie Vogel sagt? Wollte Wellenreuther Matthäus daraufhin um jeden Preis verhindern?
Der Präsident versucht mittlerweile, die Wogen zu glätten. „Wir fühlen uns geehrt, dass Lothar Matthäus Interesse an unserem KSC bekundet hat“, sagte er. Für Berater Vogel ist der Fall jedoch klar: „Für mich ist er (Wellenreuther) ein weiterer Sportfunktionär, der sich auf Lothars Kosten profilieren wollte.“