Rostock setzt Talfahrt fort - KSC hält Kurs 2. Liga
Leipzig (dpa) - Der FC Hansa Rostock taumelt der Abstiegszone in der 3. Fußball-Liga entgegen. Mit dem 2:3 (1:0) beim VfL Osnabrück ereilte den einst stolzen Bundesligisten am Samstag der nächste Tiefschlag.
Besonders bitter: Nach einer 2:0-Führung entriss der eingewechselte Emil Jula mit seinem zweiten Treffer erst in der zweiten Minute der Nachspielzeit den erhofften Punktgewinn. Die Quittung für nur einen Sieg in diesem Jahr: Hansa Rostock ist auf den 14. Platz abgerutscht.
„Alles lief eigentlich hervorragend, wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt“, analysierte Rostocks Trainer Marc Fascher und fügte nach Fassung ringend an: „Doch am Ende standen wir erneut mit leeren Händen da. Das Tor zum 2:3 darf man sich einfach nicht mehr fangen.“
Ganz anders dagegen die Gefühlslage beim VfL Osnabrück. Wie entfesselt rannte Trainer Claus-Dieter Wollitz nach dem Siegtreffer aufs Spielfeld. Dank des Last-Minute-Erfolgs verdrängte Osnabrück den SC Preußen Münster vom dritten Platz und profitierte dabei vom mageren 0:0 der Münsteraner bei Borussia Dortmund II.
An der Tabellenspitze hält unterdessen der Karlsruher SC unbeirrt Kurs auf die Rückkehr in die 2. Bundesliga. Durch den 3:0 (2:0)-Sieg gegen die Stuttgarter Kickers ist das Team von Trainer Markus Kauczinski seit 20 Spielen ohne Niederlage. Der KSC hat nach dem 31. von 38 Spieltagen zwei Punkte mehr als Arminia Bielefeld, das über ein 0:0 gegen den SV Darmstadt 98 nicht hinauskam. „Wir haben gezeigt, dass wir nicht nachlassen, wie viele das erwartet haben oder darauf warten“, sagte KSC-Trainer Kauczinski und meinte unterkühlt: „Letztlich sind wir mit den drei Punkten zufrieden.“
Auf dem besten Weg zu drei Punkten wähnten sich auch die Rostocker. Vor 11 500 Zuschauern hatte Hansa durch Treffer von Noel Alexandre Mendy (17.) per Foulelfmeter sowie ein Eigentor des Osnabrückers Timo Beermann (61.) bereits mit 2:0 geführt. Doch Jula (69.) und Timo Staffeldt (72.) per Handelfmeter glichen aus. Und Jula versetzte Rostock den K.o. „Schade für Rostock und super für uns. So ist Fußball“, sagte der Matchwinner, der erst in der 53. Minute eingewechselt worden war. „Wer einen Stürmer wie Jula nachlegen kann, ist zu beneiden“, meinte Hansa-Trainer Fascher.
Derweil hat der Chemnitzer FC mit dem 5:1 (1:0) bei Alemannia Aachen seinen höchsten Auswärtssieg in der 3. Liga gefeiert. Doppeltorschütze Anton Fink rückte mit 18 Saisontreffern bis auf ein Tor an Spitzenreiter Fabian Klos (Bielefeld) heran