Hertha am Ziel: Aufstiegs-Party in Duisburg

Duisburg (dpa) - Der Betriebsunfall ist bereinigt: Mit einem 1:0 (1:0) beim MSV Duisburg machte Hertha BSC vorzeitig den Wiederaufstieg in die Fußball-Bundesliga perfekt.

„Es war ein hartes Jahr. Ich bin froh, dass es gut zu Ende gebracht worden ist. Wir haben alle gemeinsam in der Saison einen guten Job gemacht“, sagte Manager Michael Preetz. Besonders bei Trainer Markus Babbel, der von seinen Spielern in die Luft geworfen wurde, fiel ein enormer Druck ab. Peter Niemeyer verpasste dem Coach die obligatorische Bier-Dusche.

Drei Spieltage vor Saisonende ist Hertha mit 68 Punkten nicht mehr von den ersten beiden Plätzen in der 2. Bundesliga zu verdrängen. Vor 16 777 Zuschauern in Duisburg sorgte der Kolumbianer Adrian Ramos (27. Minute) für den 21. Saisonsieg der Berliner. Ihre rund 2500 mitgereisten Fans sangen immer wieder: „Nie mehr 2. Liga“. Die Spieler streiften sich nach dem Abpfiff T-Shirts mit der Aufschrift „Mission erfüllt“ über. Und für Babbel war es „eine große Erleichterung und Freude“.

Die beste Heim- und Auswärtsmannschaft, die beste Rückrunden-Elf, das beste Offensiv-Team der Liga wurde auch in Duisburg seiner Favoritenrolle gerecht. Nach einer langen Flanke von Patrick Ebert schoss Ramos zu seinem 14. Saisontreffer ein. Die Herthaner, die nun schon zehn Spiele nacheinander ungeschlagen sind, wollen nun auch Zweitliga-Meister werden. „Es wäre auch unsportlich, wenn wir jetzt nicht mehr alles geben“, erklärte Trainer Babbel. Für die ersatzgeschwächten Duisburger zählt dagegen nur noch das DFB-Pokalfinale am 21. Mai gegen Schalke 04.

Ebert setzte mit einem Freistoß (22.) das erste Signal. Der junge Pierre-Michel Lasogga (27.) war ebenfalls nah dran an einem Treffer. Die Gastgeber, für die sich nach dem Ausfall von Kapitän Srdjan Baljak (Kreuzbandriss) die ohnehin angespannte Personalsituation noch verschärft hatte, sorgten mit einem Kopfball von Ivica Banovic (44.) nur kurz für Gefahr.

Zwar lieferte das blau-weiße Team in Liga zwei nur selten glanzvollen Fußball ab. Doch die Hertha-Profis hielten vor allem dem ständigen Druck des Aufsteigen-Müssens stand. „Der Druck in Berlin ist enorm. Alle Beteiligten können stolz sein“, erklärte Hertha-Manager Preetz.

„Wir wollen sofort zurück. Deshalb bin ich gekommen, weil ich diese Mentalität an den Tag lege“, hatte Chefcoach Babbel bei seinem Amtsantritt die Marschroute festgelegt. Mit einem Gesamtetat von fast 40 Millionen Euro hatte Hertha im Unterhaus das meiste Geld zur Verfügung. Für alle 18 Zweitliga-Trainer waren die Berliner Aufstiegs-Favorit Nummer eins. Hertha leistete sich nur eine Schwächeperiode im vergangenen Herbst.

Doch aus den drei Pleiten nacheinander zogen Babbel und sein Team die richtigen Lehren. „Wir mussten lernen, dass man auch in der 2. Liga jedes Spiel mit 100 Prozent bestreiten muss“, strich Preetz als einen Hauptgrund der geglückten Mission Wiederaufstieg heraus. „Wir haben uns keine Schwächen mehr geleistet“, sagte Babbel.