Stadt bietet finanziell angeschlagenem VfL Hilfe an
Osnabrück (dpa) - Der finanziell angeschlagene Drittliga-Spitzenreiter VfL Osnabrück darf auf ein Stadt-Darlehen in Höhe von 3,6 Millionen Euro hoffen.
Oberbürgermeister Boris Pistorius (SPD) knüpfte sein Angebot allerdings an die Voraussetzung, dass die Mitgliederversammlung des Vereins am Sonntag die Ausgliederung der Fußballabteilung in eine GmbH beschließt.
Weiterer Kernpunkt sei die Vorlage eines nachhaltigen Sanierungskonzept mit einem professionellen Controlling bis Ende Februar. Der Stadtrat entscheidet am kommenden Dienstag über den Vorschlag. Mit dem Darlehen würde sich die Stadt im Gegenzug an einer neu zu gründenden Stadiongesellschaft beteiligen, um die Zahlungsfähigkeit zu sichern. „Das ist für den VfL der Elfmeter in der Nachspielzeit“, sagte Pistorius. Ohne städtische Hilfe wäre der Club, der derzeit mit 41 Punkten nach 20 Spielen die Tabelle der dritten Liga anführt, wohl zur Insolvenz gezwungen.
Bei einem weiteren Jahr in der Drittklassigkeit wäre der VfL ohnehin auch mit finanzieller Hilfe der Stadt zu einschneidenden Sparmaßnahmen gezwungen. Pistorius schlug vor, für diesen Fall das Jugendleistungszentrum aufzugeben.
Selbst für den Fall einer Rückkehr im Sommer sei der VfL gezwungen, dringend professionellere Strukturen zu schaffen, betonte ein von der Stadt beauftragter Wirtschaftsprüfer. Der VfL strebt am Sonntag auch einen Neuanfang auf der Führungsebene an. Als Präsidentschaftskandidat geht der Wirtschaftsprofessor Christian Kröger ins Rennen, Amtsinhaber Gert Lehker soll als Vize weitermachen.