Osnabrück feiert Derbysieg und Platz eins

Osnabrück (dpa/lni) - Der prominenteste Glückwunsch kam von einem Minister. „Tolles Spiel, verdienter Sieg!! Und: Spitzenreiter!“, schrieb Niedersachsens Innenminister und Osnabrücks langjähriger Oberbürgermeister Boris Pistorius (SPD) via Twitter nach dem 3:0 (2:0)-Derbysieg des VfL gegen Preußen Münster.

Die Osnabrücker schlugen vor 14 100 Zuschauern nicht nur ihren größten Rivalen in der 3. Fußball-Liga, sondern verdrängten die Preußen auch von Platz eins.

„Spitzenreiter, Derbysieg, das ist natürlich überragend - für uns und für die Fans“, sagte Mittelfeldspieler Ulrich Taffertshofer. „Auf dem Zaun war es nach dem Spiel natürlich schön, in glückliche Gesichter zu sehen. Es gibt nichts Besseres.“

Nach den ersten fünf Spielen der neuen Saison sind die Lia-Weißen noch immer ungeschlagen. Der enttäuschende 17. Platz der Vorsaison steckt diesem Traditionsvereins aber noch immer derart in den Knochen, dass jetzt niemand in Euphorie verfallen will.

„Wir waren der glückliche Sieger“, betonte Trainer Daniel Thioune nach dem Spiel. Denn mit einem Doppelschlag kurz vor der Pause durch Maurice Trapp (40.) und Marcos Alvarez (43.) sowie dem Knockout in der zweiten Halbzeit mitten in eine gefährliche Münsteraner Phase hinein lief in diesem Derby alles für den VfL. In der 67. Minute gab es zunächst Elfmeter für Osnabrück, dann eine Gelb-Rote Karte für Münsters Simon Scherder und dann das 3:0 erneut durch Alvarez.

„Wir sollten diesen Derbysieg für einen Moment genießen, uns dann aber gleich wieder auf die nächste Woche fokussieren“, sagte der Doppeltorschütze. „Das Spiel war nicht ganz so deutlich, wie es das Ergebnis aussagt. Aber es klappt ganz gut zurzeit. So muss es weitergehen.“ Das nächste große Ziel für Alvarez: „Wir wollten nach dem Maximum greifen. Jetzt geht es darum, dass kein anderer Verein danach greifen kann. Wir wollen unseren Platz verteidigen.“

Wie viel die Osnabrücker in dieser Saison erreichen können, ist weiterhin schwer einzuschätzen. Außenseiter wie der VfL oder die SpVgg Unterhaching sind sehr erfolgreich gestartet, Favoriten wie der 1. FC Kaiserslautern oder Eintracht Braunschweig haben noch Probleme. „Ich glaube, dass Münster zurecht da oben steht. Wir vielleicht aber auch nicht ganz zu unrecht“, sagte VfL-Trainer Thioune.