Trainerroulette in Liga zwei - Blicke auf Büskens

Berlin (dpa) - Nach über 14 Jahren kommt es in der kommenden Zweitliga-Spielzeit wieder zum rheinischen Duell zwischen Düsseldorf und Köln. Den ersten Sieg gegen den Erzrivalen aus der Domstadt hat die Fortuna wohl schon gut sieben Wochen vor dem Saisonstart erzielt.

Der Bundesliga-Absteiger hat laut Medienberichten das Rennen um Mike Büskens gewonnen. Nach Informationen des „Express“ soll der Trainer bereits am Montag vorgestellt werden. Büskens war heiß begehrt auf dem Trainermarkt der Zweiten Liga. Neben Köln soll auch der FC Ingolstadt angefragt haben. Sportdirektor Thomas Linke, der Anfang der Woche die Trennung von Coach Thomas Oral verkündet hatte, und Büskens kannten sich bestens aus Schalker Zeiten. Doch die Nähe zu seiner Heimat - Büskens ist gebürtiger Düsseldorfer und die Familie wohnt noch in Gelsenkirchen - waren das große Plus der Fortuna.

In Köln wird laut übereinstimmenden Medienberichten nun Plan B mit Roger Schmidt von RB Salzburg verfolgt. Für den früheren Trainer des SC Paderborn müsste der finanziell angeschlagene FC allerdings eine Ablösesumme zahlen, wenngleich die Saison in Österreich alles andere als wunschgemäß für den Club mit dem großen Geldgeber (Red Bull) im Rücken lief. Platz zwei in der Liga hinter Austria Wien, der Pokal-K.o. gegen Drittligist FC Pasching und das peinliche Aus in der Champions-League-Qualifikation gegen Fußball-Zwerg F91 Düdelingen aus Luxemburg sorgten in Salzburg für Missstimmung.

Als vierter Club ist der VfR Aalen auf Trainersuche, nachdem Ralph Hasenhüttl am Samstag um Auflösung seines bis 2014 laufenden Vertrages gebeten hatte. Die finanziellen Schwierigkeiten und damit die wenig rosigen Aussichten für die kommende Saison sollen der Grund für den Abschied des Aufstiegstrainers von 2012 gewesen sein.

Den Aufstieg, möglichst schon in der kommenden Saison, soll Büskens in Düsseldorf vollziehen. Der 45-Jährige würde die Nachfolge von Norbert Meier antreten, von dem sich die Düsseldorfer nach dem Last-Minute-Abstieg getrennt hatten. Büskens, der im Februar bei der SpVgg Greuther Fürth entlassen worden war, ist in Düsseldorf ein alter Bekannter. Der Defensivspezialist hatte in der Landeshauptstadt seine Profikarriere begonnen und insgesamt zehn Jahre für die Fortuna gespielt.

Präsident Frymuth war einst Kreisauswahl-Trainer von Büskens. Nach seiner Düsseldorfer Zeit setzte Büskens seiner Karriere beim FC Schalke 04 fort, wo er nach seiner aktiven Karriere auch in verschieden Trainerfunktionen tätig war. Auf Schalke feierte er mit dem Gewinn des UEFA-Cups 1997 seinen größten Erfolg.

Auf eine ähnliche Spielerkarriere kann Schmidt nicht zurückblicken. Doch die starke Saison 2011/12 mit Paderborn (Platz fünf) soll den Salzburgern eine Ablösesumme von rund einer Million Euro wert gewesen sein. Bei einem Wechsel nach Köln erwartet Schmidt eine nicht minder schwere Aufgabe. Nachdem der dreimalige Meister unter Holger Stanislawski den Aufstieg verpasst hatte, soll die Bundesliga-Rückkehr in der kommenden Saison gelingen. Kein einfaches Unterfangen angesichts der finanziellen Schwierigkeiten bei rund 30 Millionen Euro an Verbindlichkeiten, des Abgangs von Leistungsträger Christian Clemens (Schalke 04) und weiteren personellen Fragezeichen.