Zeit für Spitzenspiele: Union empfängt Fürth

München (dpa) - Nach vier Jahren der Abstinenz kann Uwe Neuhaus vom Blick auf den Zwischenstand im Fußball-Unterhaus gar nicht genug bekommen. „Die Tabellenführung fühlt sich sehr gut an“, gestand der Coach von Union Berlin nach dem jüngsten Sprung der „Eisernen“ an die Spitze der 2. Bundesliga.

Dank ihrer Heimstärke soll das für die Hauptstädter, die zuletzt 2009 ganz oben standen, auch möglichst im Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten SpVgg Greuther Fürth so bleiben. „Der Rasen wird brennen. Wir werden alles dafür tun, das Spiel zu gewinnen“, verspricht Union-Kapitän Torsten Mattuschka.

Durchaus als Geheimfavorit war Union Berlin vor dem Anpfiff der Spielzeit gehandelt worden, und vor allem die Konstanz der Hauptstädter ist bislang das große Plus von Union. Auch von einer Heimniederlage am ersten Spieltag ließ sich das Team nicht schocken, in den letzten fünf Partien sprangen vier Siege heraus.

Nun kommt am Freitag der seit drei Spielen sieglose Bundesliga-Absteiger aus Fürth. Gäste-Coach Frank Kramer sieht sein Team nach der ersten Saisonpleite vor einem Charaktertest. „Wir müssen zeigen, dass wir Mumm in den Knochen haben. Jeder Einzelne muss zeigen, dass er ein Kerl ist.“

Ähnlich wie Berlin hat auch der 1. FC Köln etwas gebraucht, um seiner Rolle als Aufstiegsanwärter gerecht zu werden. Erst am 4. Spieltag gab es für die „Geißböcke“ den ersten Dreier, in den letzten beiden Partien untermauerten die Rheinländer jedoch mit zwei Siegen und beachtlichen 8:1-Toren ihre Ambitionen. Vor allem die Rückkehr von Ex-Nationalspieler Patrick Helmes macht dem Tabellendritten Mut: „Wir sind sehr stark“, sagt Helmes-Sturmpartner Anthony Ujah.

Dies wollen die Kölner nun auch im Verfolger-Duell gegen den 1. FC Kaiserslautern beweisen. Bei den Pfälzern, die aus den letzten drei Partien nur einen Punkt holten, gibt der neue Trainer Kosta Runjaic vor seinem Debüt die Richtung vor. „Aufsteigen möchte ich auf jeden Fall“, sagte Runjaic.

Darauf setzt auch Trainer Friedhelm Funkel bei 1860 München. „Wir wollen bis zum Schluss um den Aufstieg mitspielen. Wir werden alles dafür tun“, sagt der neue Coach, der am Samstag gegen Erzgebirge Aue sein Heimdebüt bei den „Löwen“ gibt. Bereits sechs Punkte hinter einem Aufstiegsrang steht Bundesliga-Absteiger Fortuna Düsseldorf, das zum Abschluss des 8. Spieltages am Montag beim FC St. Pauli antreten muss. Wie die Hanseaten sind auch der VfL Bochum (daheim gegen den VfR Aalen) und Aufsteiger Arminia Bielefeld (daheim gegen den SV Sandhausen) auf Tuchfühlung zum Spitzentrio.