Zwei neue Trainer im direkten Duell - Wer stoppt Köln?

München (dpa) - Die Trainerdebütanten in der 2. Fußball-Bundesliga haben noch etwas Zeit, sich auf das Duell ihrer Teams vorzubereiten. Erst am Montag muss Neu-Coach Stephan Schmidt mit Energie Cottbus beim FC St. Pauli und dessen Interimstrainer Roland Vrabec antreten.

Es gilt, die Lausitzer Negativserie mit nur einem Sieg aus den vergangenen neun Spielen zu stoppen. Keine leichte Aufgabe für den 37 Jahre alten Nachfolger von Rudi Bommer, der zuvor beurlaubt worden war. Cottbus ist inzwischen auf Platz 17 abgestürzt. „Die sportlichen Geschicke nun mitgestalten zu können, ist eine große Herausforderung“, sagte Schmidt vor der Partie am Montagabend.

Überraschender als für Bommer ereilte Michael Frontzeck das Aus - immerhin steht St. Pauli momentan auf einem ordentlichen achten Rang. Spielerisch überzeugen konnten die Hamburger in dieser Saison allerdings noch nicht. Nach Frontzecks Zerwürfnis mit den Club-Oberen soll nun der zum Interimscoach beförderte ehemalige Co-Trainer Vrabec die Sieglosserie gegen Cottbus brechen: Am Millerntor hat St. Pauli in den jüngsten vier Pflichtspielen Energie nie schlagen können.

Nach den Trainertrennungen fünf und sechs in der 2. Liga ist die Lage auch in München und Düsseldorf angespannt. Friedhelm Funkel hat nach dem Abrutschen auf Tabellenplatz 14 bereits den Abstiegskampf ausgerufen. Ein schwieriges Unterfangen mit einem Kader, den er selbst als „nicht optimal zusammengestellt“ und „in der Breite nicht ausreichend“ ansieht, wie er diese Woche anmerkte. „Löwen“-Präsident Gerhard Mayrhofer glaubt vor dem anstehenden Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld am Samstag dennoch weiter, „dass Funkel der Richtige ist“.

Trainerbekenntnisse gibt es auch in Düsseldorf, wo Mike Büskens von den Club-Verantwortlichen noch eine Chance bekommen hat. Angezählt ist der 45-Jährige nach zuletzt enttäuschenden Auftritten aber allemal. Sogar die auswärtsschwachen Gäste aus Sandhausen haben vor der Partie am Sonntag mit 17 Punkten bereits einen Zähler mehr auf dem Konto. Einen Tag vor Karnevalsbeginn und der nach diesem Spieltag anstehenden Länderspielpause möchte man die Fans im Rheinland zumindest für die jüngsten zwei Niederlagen entschädigen.

Beim selbst ernannten Karnevalsverein 1. FC Köln ist die Stimmung unmittelbar vor Beginn der „fünften Jahreszeit“ dagegen prächtig. Nach der 4:0-Gala gegen den direkten Verfolger Union Berlin ist die Elf von Peter Stöger am Sonntag zu Gast beim VfL Bochum, wo Peter Neururers Mannschaft nach fünf Niederlagen in Serie an den 1:0-Sieg in Cottbus anknüpfen will - allen voran Stürmer Ken Ilsö: „Auch als Ex-Düsseldorfer will man Köln schlagen“, kündigte er an.

Dem ungeschlagenen Spitzenreiter Köln im Nacken sitzt die SpVgg Greuther Fürth. Mit einem Heimsieg gegen den SC Paderborn am Freitag wollen die Franken den direkten Aufstiegsplatz zurückerobern. „Wir dürfen uns in unserer Euphorie nicht ausbremsen lassen“, betonte Trainer Frank Kramer nach dem 6:2-Kantersieg in Aue am vergangenen Samstag. „Wir wollen das fortsetzen, was wir dort begonnen haben und werden versuchen, mit aller Macht drei Punkte hierzubehalten.“