Adler: DFB-Elf wichtig, aber nicht lebensnotwendig
Hamburg (dpa) - Nationaltorhüter René Adler sieht sich nicht gesetzt für die Fußball-WM 2014 in Brasilien.
„Ich glaube, es wäre für meine Leistung nicht förderlich, davon auszugehen. Das heißt ja, ich würde mich zurücklehnen und nicht mehr hart trainieren. Genau das Gegenteil ist der Fall“, sagte der Torwart des Hamburger SV im „Sportclub“ des NDR-Fernsehens. Einen gesunden Konkurrenzkampf brauche man auch, „das puscht mich jedes Training“, ergänzte Adler, der in der DFB-Auswahl derzeit die Nummer zwei hinter Manuel Neuer vom FC Bayern München ist.
Diese Rolle akzeptiert Adler, der vor der WM 2010 noch die Nummer eins vor Neuer war, die Endrunde in Südafrika aber verletzungsbedingt verpasste. Die darauffolgende lange Spielpause hat Adlers Einstellung verändert. „Die Nationalmannschaft hat eine sehr wichtige, aber keine lebensnotwendige Rolle für mich. Es ist schon die größte Auszeichnung eines Fußballers, für sein Land zu spielen. Teil dieses tollen Teams zu sein, das macht mich stolz. In welcher Rolle auch immer“, betonte der 28 Jahre alte Ex-Leverkusener, der nach seinem Wechsel im Sommer nach Hamburg durch starke Leistungen in den DFB-Kader zurückkehrte.
Adler will sich weiter Bundestrainer Joachim Löw aufdrängen. „Die Leistung im Verein sollte die Basis sein“, betonte der Schlussmann. Dass er im bisherigen Saisonverlauf bereits 22 und damit neben 1899 Hoffenheim die meisten Gegentore aller Erstligisten hinnehmen musste, nervt den ehrgeizigen Keeper gewaltig. „Wir haben dreimal geschlafen und spielen 3:3 - also haben wir zwei Punkte verschenkt“, sagte er nach dem Remis im Heimspiel gegen Stuttgart.