Asiatischer Fußball-Verband suspendiert bin Hammam
Kuala Lumpur (dpa) - Der ehemalige FIFA-Präsidentschaftskandidat Mohamed bin Hammam ist vom asiatischen Fußball-Verband (AFC) suspendiert worden.
Wie die Organisation in Kuala Lumpur mitteilte, offenbarte die langwierige Prüfung von Verbandskonten neue Vorwürfe wegen finanziellen Fehlverhaltens. Der 63 Jahre alte frühere AFC-Präsident wurde den Angaben zufolge für 30 Tage aus dem Verband ausgeschlossen.
Bin Hammam kämpft gegenwärtig vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) gegen eine Sperre des Fußball-Weltverbandes (FIFA). Die FIFA hatte das frühere Mitglied des Exekutivkomitees am 23. Juli des vergangenen Jahres wegen Korruption auf Lebenszeit verbannt und von allen Funktionen im Fußball ausgeschlossen. Bereits am 29. Mai hatte ihn der Weltverband provisorisch von allen internationalen Fußball-Ämtern ausgeschlossen.
Der asiatische Fußball-Verband beauftragte ein Wirtschaftsprüfungs-Unternehmen mit Untersuchungen. Diese hätten nun ergeben, dass die Suspendierung des Katarers nötig sei wegen „Ereignissen rund um Verhandlung und Abwicklung gewisser Verträge und finanzieller Transaktionen“ mit seinen privaten Konten sowie denjenigen des AFC während bin Hammams Zeit als Präsident des asiatischen Verbands.
Die FIFA-Ethikkommission hatte einen versuchten Stimmenkauf durch den heute 63-Jährigen im Vorfeld der Präsidentenwahl des Weltverbands Anfang Juni 2011 als erwiesen angesehen. Der Beschuldigte soll auf einer Sondersitzung des Karibischen Fußball-Verbandes (CFU) am 10. und 11. Mai in Trinidad und Tobago versucht haben, CFU-Funktionäre mit Geldgeschenken in Höhe von jeweils 40 000 Dollar zu bestechen.
Bin Hammam hat alle Vorwürfe der Bestechung wiederholt zurückgewiesen. Seine erste Suspendierung hatte er im August 2011 als politische Entscheidung bezeichnet. Bin Hammam ist ein früherer Vertrauter von FIFA-Boss Joseph Blatter, hatte sich später jedoch gegen den Schweizer gestellt.