DOSB-Präsident Bach: Vollständige Aufklärung bei FIFA
Frankfurt/Main (dpa) - DOSB-Präsident Thomas Bach hat in der FIFA-Affäre eine vollständige Aufarbeitung gefordert.
„Es sollte aus meiner Sicht alles aufgeklärt werden. Denn die Einstellungsverfügung macht lediglich zwei Personen und eine Summe von angeblich 14 Millionen öffentlich, während insgesamt wohl 140 Millionen über mehrere Jahre in Rede stehen“, sagte der Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.
Der ehemalige FIFA-Präsident Joao Havelange und dessen brasilianischer Landsmann Ricardo Teixeira hatten vor Jahren von der inzwischen insolventen Schweizer Marketingfirma ISMM/ISL rund 14 Millionen Schweizer Franken (heute umgerechnet etwa 13 Millionen Euro) Schmiergeld kassiert. Insgesamt soll ISL aber geschätzt 138 Millionen Schweizer Franken (umgerechnet rund 114 Millionen Euro) an Funktionäre gezahlt haben. Auch FIFA-Chef Joseph Blatter gerät im Zuge der Affäre immer stärker unter Druck.
Bach zeigte sich vom Aufarbeitungswillen des Fußball-Weltverbandes überzeugt. „Die FIFA hat bereits Aufklärung und Reformen eingeleitet und wird offensichtlich in der bevorstehenden Exekutivsitzung weitere wichtige Beschlüsse fassen. Angesichts dieser Maßnahmen und der handelnden Personen habe ich volles Vertrauen darin, dass die FIFA eine umfassende Aufklärung anstrebt“, sagte Bach der Zeitung.
Nach den öffentlichen Äußerungen könne man davon ausgehen, dass Blatter das Thema in der Exekutive anspricht und damit eine Meinungsbildung ermögliche. Das Exekutivkomitee der FIFA tagt in Zürich, auf der Agenda steht unter anderem die Verabschiedung des Ethik-Kodex'.