Ballack-Lösung: Suche nach richtigem Zeitpunkt

Frankfurt/Main (dpa) - In der Hängepartie um den offiziell noch amtierenden DFB-Kapitän Michael Ballack suchen die Beteiligten wohl nur noch den passenden Zeitpunkt und die richtige Form, um die Lösung bekanntzugeben.

Immer mehr deutet auf den Abschied des bald 35 Jahre alten Mittelfeldspielers aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft hin. „Ende März haben wir uns ausgetauscht, alle Dinge angesprochen. Alles andere werde ich dann mitteilen, wenn es in Absprache mit Michael Ballack der richtige Zeitpunkt ist“, erklärte Bundestrainer Joachim Löw am Freitag in der Zentrale des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in Frankfurt.

Dass Löw auch nach den Verletzungen von Bastian Scheinsteiger, Sami Khedira und Sven Bender für die letzten drei Länderspiele der Saison auf eine Rückkehr des Leverkuseners verzichtet, begründete der DFB-Chefcoach so: „Ich habe mit Michael Ballack die Dinge ganz offen diskutiert, in mehreren Gesprächen, dass ich Vertrauen habe in diese Mannschaft, in diese Spieler, weil wir sehr erfolgreich auch die Qualifikation gespielt haben.“

Inzwischen ist ein „abschließendes Gespräch“ mit dem 98-maligen Nationalspieler vereinbart, „um zu entscheiden, wie es definitiv weitergeht im nächsten Jahr Richtung EM“, sagte Löw und fügte an: „Wir haben vereinbart, nichts öffentlich zu sagen. Wenn es etwas mitzuteilen gibt - und das wird so sein -, dann werden wir es umgehend machen.“

Die aktuelle Nominierung des angeschlagenen Khedira, der nach Ballacks schwerer Knöchelverletzung vor der WM 2010 dessen Platz in der DFB-Auswahl erfolgreich übernommen hatte, ist für Löw nicht mit dem Fall Ballack vergleichbar. „Es ist schon ein ganz großer Unterschied, ob ein Spieler sieben Monate pausiert oder vier Wochen. Sami Khedira hat 40 bis 50 Spiele gemacht mit Real Madrid und der Nationalmannschaft, stand zumal nach zwei Wochen wieder im Lauftraining. Ballack war vor und nach der WM verletzt, hat sieben Monate gefehlt“, erklärte der Bundestrainer.