Ballack: Wer Schweinsteiger abschreibt, macht „Fehler“
Berlin (dpa) - Der ehemalige Nationalspieler Michael Ballack sieht in der Situation des verletzten DFB-Kapitäns Bastian Schweinsteiger „nur begrenzt“ Parallelen zu seinem eigenen WM-Aus 2010.
„Ich habe mich im englischen Pokalfinale verletzt, nach dem letzten Ligaspieltag und nur drei Wochen vor Turnierbeginn. Da war nach der Diagnose sofort klar, dass die WM für mich gelaufen war“, sagte der langjährige Nationalmannschaftskapitän der „Welt“: „Schweinsteiger hat noch zweieinhalb Monate Zeit. Da gibt es eine realistische Chance, dass er bei der EM dabei ist, auch wenn viele das derzeit bezweifeln.“
Für Ballack hatte die schwere Sprunggelenkverletzung vor der WM in Südafrika nicht nur das Aus für das Turnier gebracht, sondern letztlich auch das Karriereende in der Fußball-Nationalmannschaft. Schweinsteiger zog sich 80 Tage vor dem Start der EM in Frankreich einen Innenbandteilriss im rechten Knie zu.
„Ich weiß, dass Joachim Löw alles versuchen wird, ihn mitzunehmen“, sagte Ballack. „Wer ihn zu früh abschreibt, macht einen Fehler. Er hat schon viele Verletzungen, viele Rückschläge erlitten. Es liegt jetzt alles an ihm, sich noch einmal voll zu pushen. Die Motivation traue ich ihm ohne Weiteres zu.“