Becker in WM-Affäre pro Beckenbauer
Berlin (dpa) - Der frühere Weltklasse-Tennisprofi Boris Becker hat Franz Beckenbauer in der Affäre um die Vergabe der Fußball-WM 2006 in Schutz genommen.
„Ich verehre den Franz sehr. Er hat Unglaubliches für Deutschland geleistet. Das sollte man jetzt bitte nicht vergessen“, sagte der dreimalige Wimbledon-Sieger in einem Interview der „Welt am Sonntag“.
Der Kaiser habe „sicherlich einen Fehler gemacht, vielleicht auch zwei“, räumte Becker ein, aber in der Hitze der WM-Vergabe hätten „wahrscheinlich viele Leute ähnlich gehandelt, die sich jetzt alle verstecken“. In Deutschland sei der Umgang mit Prominenten „schon speziell“.
Beckenbauer hat in der Affäre um die Fußball-WM 2006 jegliche Korruptionsvorwürfe entschieden zurückgewiesen. Im Juli 2000 soll er als Chef des Bewerbungs-Komitees dem damaligen und mittlerweile lebenslang gesperrten FIFA-Funktionär Jack Warner Ticket-Kontingente für WM-Spiele und Entwicklungshilfe für dessen Verband von Trinidad & Tobago zugesagt haben. Kurz darauf bekam Deutschland vom Welt-Fußballverband mit 12:11 Stimmen den Zuschlag für die WM 2006. Beckenbauer hat einen Zusammenhang immer bestritten.