Bin Hammam kritisiert FIFA: Kein Fair Play
Zürich (dpa) - Mohammed bin Hammam hat die Ethikkommission des Fußball-Weltverbandes FIFA wegen seiner vorläufigen Suspendierung kritisiert.
Der Spitzenfunktionär aus Katar schrieb in seinem Blog: „Ich bin sehr enttäuscht, wie der Stand des Verfahrens auf der Pressekonferenz dargestellt wurde. Ich erwarte, dass dies so weitergehen wird“, schrieb bin Hammam. „Das ist nicht das, was ich unter Fair Play verstehe. Ich behalte mir alle Rechte vor.“
Bin Hammam griff vor allem FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke an. „Ich hatte immer den Eindruck, dass die Ethikkommision ein absolut unabhängiges Gremium sei. Aber in der Pressekonferenz heute haben wir gesehen, dass der Generalsekretär verdeutlicht hat, dass er derjenige ist, der dieses Komitee beeinflusst“, meinte der Präsident der asiatischen Fußball-Konföderation.
Bin Hammam war am Sonntag in Zürich von der Ethikkommission der FIFA ebenso wie Jack Warner wegen des Verdachts der Korruption vorläufig suspendiert worden. Die beiden Exekutivmitglieder sollen gegen den Ethikcode der FIFA verstoßen haben, indem sie beim Treffen der Karibischen Fußball-Union am 10. und 11. Mai versucht haben sollen, für die Wahl bin Hammams zum FIFA-Präsidenten Stimmen zu kaufen.
Der Katarer hatte in der Nacht zum Sonntag seine Kandidatur für die Wahl zum FIFA-Chef überraschend zurückgezogen. Der ebenfalls zur Anhörung geladene FIFA-Präsident Joseph Blatter blieb ohne Sanktion. Der 75-Jährige, der am Mittwoch beim FIFA-Kongress in Zürich für eine vierte Amtszeit als Chef des Fußball-Dachverbandes kandidiert und jetzt keinen Gegenkandidaten mehr hat, war von bin Hammam beschuldigt worden, von dem Korruptionsvorwurf gewusst, ihn aber nicht angezeigt zu haben.