Blatter: Menschenrechte bald Kriterium für WM-Vergabe
Berlin (dpa) - FIFA-Präsident Joseph Blatter hat eine weitere Reform bei der Wahl von WM-Gastgebern angekündigt.
Der Kongress des Fußball-Weltverbandes soll nach Ansicht des Schweizers künftig auch die politische Lage und die Menschenrechtssituation in den Kandidatenländern berücksichtigen.
„Der Kongress wird aufgerufen, dass er in Zukunft die WM-Vergabe machen muss und ich werde den Kongress in die Lage bringen, dass er auch die soziale, kulturelle, sagen wir die Menschenrechtssituation, anschaut“, sagte der 78-Jährige der Nachrichtenagentur dpa.
Auswirkungen auf die umstrittenen WM-Gastgeber Russland 2018 und Katar 2022 hätte eine solche auch vom deutschen FIFA-Exekutivmitglied Theo Zwanziger propagierte Änderung aber nicht. „Wir können nichts ändern, was die Weltcup-Planungen angeht. Wir haben 2014 zu spielen. Mit 2018 in Russland haben wir momentan kein Problem, und die Probleme von Katar sind bekannt“, sagte Blatter.
Die nächste WM-Vergabe steht erst in fünf Jahren für das Turnier 2026 an. Im Zuge der Demokratiereformen beim skandalumwitterten Weltverband war das Prozedere nach der Doppelvergabe an Russland und Katar geändert worden. Bislang hatte das FIFA-Exekutivkomitee mit seinen rund zwei Dutzend Mitgliedern den WM-Ausrichter gewählt. Im Kongress sind alle 209 FIFA-Mitglieder stimmberechtigt.