FC Augsburg am Ziel Trainer-Wunschkandidat Maaßen kommt vom BVB

Augsburg · Die letzte freie Trainerstelle in der Bundesliga ist nun auch vergeben: Der FCA bekommt Enrico Maaßen als Nachfolger von Markus Weinzierl. Borussia Dortmund kassiert eine Ablöse.

Der FC Augsburg hat Enrico Maaßen als neuen Trainer verpflichtet.

Foto: dpa/Friso Gentsch

Der FC Augsburg hat mit der Verpflichtung seines Wunschkandidaten Enrico Maaßen die Nachfolge von Markus Weinzierl geregelt und damit zugleich die letzte noch freie Trainerstelle in der Fußball-Bundesliga besetzt. Die FCA-Verantwortlichen um Manager Stefan Reuter einigten sich mit Borussia Dortmund auf einen Wechsel des 38-Jährigen, der in den vergangenen zwei Spielzeiten sehr erfolgreich die U23 des BVB betreut hatte.

Vor dem FCA hatten zuletzt nacheinander Borussia Mönchengladbach (Daniel Farke), Hertha BSC (Sandro Schwarz) und Aufsteiger FC Schalke 04 (Frank Kramer) ihre offenen Cheftrainer-Positionen neu besetzt.

Am Mittwochmittag war zunächst „eine mündliche Einigung“ zwischen dem FCA und dem BVB erzielt worden. Noch im Laufe des Tages sollte der Trainerwechsel aber von beiden Vereinen offiziell bestätigt werden, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Verhandlungskreisen erfuhr. Nach Berichten mehrerer Medien und auch nach dpa-Informationen wird die Ablöse für Maaßen bei 300 000 Euro plus möglicher Bonuszahlungen - zahlbar über mehrere Jahre - liegen.

Maaßen wird beim FC Augsburg, der in sein zwölftes Bundesligajahr nacheinander geht, Nachfolger von Markus Weizierl. Er soll einen Dreijahresvertrag erhalten. Das unterstreicht den Willen zu einer zuletzt vermissten Konstanz auf der Trainerposition.

Seine Arbeit mit der Mannschaft wird Maaßen am 20. Juni aufnehmen. Dann geht es nach dem Urlaubsende für das Team um Kapitän Jeffrey Gouweleeuw zunächst mit Leistungstests los. Dem Vernehmen nach hatten sich die Augsburger Entscheider um Sport-Geschäftsführer Reuter auch mit dem ehemaligen Hoffenheimer Coach Sebastian Hoeneß beschäftigt. Der Name Maaßen war aber von Anfang an immer wieder gefallen.

Der 47-jährige Weinzierl hatte kurz nach dem Schlusspfiff am letzten Bundesliga-Spieltag live im Fernsehen seinen Abschied verkündet. Es war eine aufsehenerregende Aktion, eigentlich sollte nach dem letzten Saisonspiel über einen neuen Kontrakt gesprochen werden. „Für mich ist es die richtige Entscheidung, keine Gespräche mehr zu führen“, sagte Weinzierl nach dem 2:1 im Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth am 14. Mai. Weinzierl war ein zweites Mal in Augsburg tätig.

Die Verpflichtung Maaßens hatte sich bereits am Pfingstwochenende abgezeichnet. Erste Medienberichte, wonach der Wechsel so gut wie fix sei, hatte Dortmunds designierter Sportdirektor Sebastian Kehl aber dementiert. Er zeigte sich zudem „irritiert“. Danach ging es flott.

Der in Wismar in Mecklenburg-Vorpommern geborene Maaßen war seit Sommer 2020 Trainer der Dortmunder U23. Er führte sie von der Regionalliga in die 3. Liga. In der abgelaufenen Saison landete das Team dort auf dem neunten Platz. Als Coach hat er gezeigt, dass er gerade auch junge Spieler entwickeln kann. Zuvor arbeitete Maaßen schon als Coach beim SV Drochtersen/Assel und dem SV Rödinghausen. Die Bundesliga ist für ihn nun eine ganz neue Herausforderung als Coach.

Maaßen kommt in unruhigen Zeiten nach Augsburg. Präsident Klaus Hofmann hat sich aus gesundheitlichen Gründen von seinem Chefposten zurückgezogen. Die Nachwehen von Weinzierls lautem Abgang wirken nach. Die Mannschaft fällt immer wieder durch Leistungsschwankungen auf. Eine fußballerische Weiterentwicklung gibt es nicht.

(dpa/lnw)