0:3-Schlappe für blutleere Borussen

Die Gladbacher kehren ohne Punkte aus Freiburg zurück. Die Situation am Tabellenende wird immer prekärer.

Freiburg. Mit hängenden Schultern trottete Karim Matmour durch die Katakomben des Dreisam-Stadions Richtung Mannschaftsbus. "Ich bin total enttäuscht, ja richtig traurig! Wir hatten uns so viel vorgenommen und dann so was.

Im Moment läuft alles gegen uns", stöhnte der Flügelflitzer von Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach nach der 0:3-Pleite beim SC Freiburg. Matmour spielte zwischen 2004 und 2008 für den SC, ehe er im Sommer 2008 an den Niederrhein wechselte.

"Ich habe keine Erklärung für unser Auftreten. Wir haben genügend Qualität im Kader, sind im Vergleich zu Freiburg eigentlich viel stärker besetzt. Wir werden da unten auch wieder rauskommen, da bin ich mir ganz sicher", so Matmour, der in der Dreisam zum ersten Mal nach seiner Fersen-Verletzung durchspielte und als einer der wenigen Borussen halbwegs zu überzeugen wusste.

"Meine Leistung ist unwichtig. Viel wichtiger ist derzeit, wie wir wieder in die Punkte kommen." Die Lage der Elf vom Niederrhein wird durch den blutleeren Auftritt in Freiburg immer prekärer: Tabellenletzter mit fünf Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz, satte sieben Zähler Abstand zum rettenden Ufer und jetzt schon mehr Gegentore (45) kassiert als in der kompletten Spielzeit 2006/ 2007 (44) - da stieg Gladbach am Ende abgeschlagen ab.

Wie will Borussia aus dem Schlamassel wieder rauskommen? "Michael Frontzeck wird auch am Freitag im Heimspiel gegen den HSV unser Trainer sein", wies Sportdirektor Max Eberl am Sonntagabend alle Spekulationen um einen Trainer-Wechsel zurück.

"Wir kommen da nur gemeinsam raus. Ich weiß wovon ich rede, ich habe das in der vergangenen Saison mit Freiburg erlebt. Da haben wir uns auch noch gerettet", ergänzte Mohamadou Idrissou, der im Gegensatz zu Matmour alles andere als freundlich empfangen wurde. Die SC-Fans haben Idrissous angeblichen Ausspruch "Ich habe keine Lust auf euch Absteiger, nächstes Jahr spiele ich Champions League" nicht vergessen.

Bei jedem Ballkontakt wurde er ausgepfiffen, zudem musste er sich Hohn und Spott gefallen lassen: "Idrissou spielt Champions League - auf der PS 3, die ganze Nacht, von zwölf bis acht", sangen die Fans. Da passte es ins Bild, dass "Mo" neben Brouwers (Verdacht auf Gehirnerschütterung) verletzt rausmusste. Bei einer der wenigen Gladbacher Großchancen war er mit Freiburgs Keeper und dem Pfosten zusammengerauscht. "Mit tut die ganze linke Hüfte weh. Das war ein richtig blöder Tag", sprach der Kameruner und verschwand hinter Matmour im Mannschaftsbus.