Borussia Mönchengladbach Gladbach unterliegt Freiburg: Das Spiel in der Analyse

Freiburg.In der Fußball-Bundesliga hat Borussia Mönchengladbach beim Angstgegner SC Freiburg eine Niederlage hinnehmen müssen. Am 16. Spieltag unterlag der VfL im Schwarzwaldstadion mit 0:1 (0:1).

Freiburgs Nicolas Höfler und Lars Stindl im Zweikampf.

Foto: Steffen Schmidt

Den entscheidenden Treffer markierte Freiburgs Petersen per Foulelfmeter. In der Tabelle ist Gladbach durch das dritte sieglose Spiel in Folge aus den Champions-League-Regionen gerutscht, Freiburg hat sich etwas Luft im Abstiegskampf verschafft.

Der Moment des Spiels: Bis das die Partie angepfiffen werden kann, müssen sich die angereisten Fans aus beiden Lagern in Geduld üben. Bei der Anreise zum Schwarzwaldstadion war der Gladbacher Mannschaftsbus in einen Stau an einer Baustelle geraten und erreichte so mit Verspätung die Spielstätte. Der Unparteiische Deniz Aytekin entschloss sich, die Partie mit zehnminütiger Verspätung anzupfeifen.

Der Spieler des Spiels: Wie zuvor schon bei der Aufholjagd in Köln ist Freiburgs Angreifer Nils Petersen auch gegen Gladbach der Spieler, dem Entscheidendes gelingt. Petersen verwandelt einen an ihm verursachten Strafstoß sicher zum Sieg für den Sport Club. Das nennt man dann wohl Matchwinner.

Der Aufreger des Spiels: Wieder einmal stehen dabei der Schiedsrichter samt Videoassistent im Mittelpunkt. Wenige Minuten nach Spielbeginn kommt es im Gladbacher Strafraum zu einem Laufduell zwischen Vestergaard und Petersen. Bei dem der Freiburger Stürmer, zunächst ohne jeglichen ersichtlichen Grund, zu Boden geht. Der Unparteiische Aytekin lässt allerdings weiterspielen. Rund 60 Sekunden später, Borussia ist im Angriff, unterbricht Aytekin plötzlich die Partie und entscheidet zum Entsetzen der Gladbacher auf Strafstoß. Der Videoassistent hatte ihm per Funk signalisiert: Elfmeter für Freiburg. Die TV-Bilder zeigen dann nach wiederholter Zeitlupe, dass Vestergaard ohne jegliche Absicht während der Laufbewegung Petersens Fuß touchiert hatte und dieser im Anschluss fällt. Sicherlich ein Kann-, aber kein Muss-Elfmeter. Sky-Schiedsrichter-Experte Markus Merk hat diese Meinung: „Korrekte Entscheidung. Das ist Foul und somit Strafstoß.“ Petersen verwandelt diesen sicher. Die Zuschauer an der Dreisam dürften damit womöglich den spätesten Elfmeterpfiff der Ligageschichte erlebt haben.

Gladbach verliert 0:1 gegen Freiburg
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Gladbach verliert 0:1 gegen Freiburg

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Chronik des Spiels: Die ersten Minuten sieht es noch so, als könnte Borussia an der Dreisam eine ordentliche Partie abliefern. Doch spätestens nachdem Freiburgs Kleindienst den Ball an die Latte schießt, kippt das Spielgeschehen allmählich zu Gunsten der Hausherren. Dann kommt es zum Laufduell zwischen Gladbachs Vestergaard und Petersen. Letzter fällt plötzlich im Fohlen-Strafraum hin, Aytekin lässt weiterspielen. Dann, rund eine Minute später, pfeift Aytekin plötzlich einen Fohlen-Angriff ab — und gibt Strafstoß. Der Videoassistent hat eingegriffen. Warum der Videoassistent da Aytekin erst so spät überstimmt hat — verwirrend. Petersen tritt an, versenkt, 1:0 Freiburg.

Folge: Borussia ist im Anschluss von allen guten Geistern verlassen. Vorne harmlos, hinten wackelig — und das gegen einen sichtlich limitierten Gegner. Der allerdings deutlich aggressiver und bissiger agiert - auch nach der Pause. Petersen schießt den Ball aus der Distanz an die Latte. Kurz darauf rettet VfL-Schlussmann Sommer gegen Kleindienst und Haberer. Zu allem Überfluss sieht Borussias Mittelfeldspieler Zakaria die Gelbe Karte und ist für das Heimspiel Freitag gegen den Hamburger SV gesperrt. Die einzige gefährliche VfL-Aktion hat der eingewechselte Raffael per Distanzschuss. Dann ist Schluss. Borussias geschlagen. Und bei allem Unmut über die Elfmeterentscheidung — das ist ein ganz schlapper Auftritt der Fohlen gewesen.

Stimmen zum Spiel

Dieter Hecking (Trainer Borussia Mönchengladbach): „Freiburg hat absolut verdient gewonnen. Nicht der Videobeweis war entscheidend für unsere Niederlage, sondern zum einen unsere Leistung und zum anderen die Leistung der Freiburger. Wir hatten uns das anders vorgestellt, waren aber gedanklich immer einen Schritt zu spät. Wir haben es nie verstanden, uns spielerisch zu befreien oder mal Druck aufzubauen. Entsprechend gab es kaum Abschlüsse von uns Richtung Tor. Und das ist natürlich zu wenig, um auswärts etwas mitzunehmen.“

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): „Ich bin sehr glücklich über den Sieg und vor allem über die Leistung meiner Mannschaft, die fußballerisch vieles gut gemacht hat. Sie hat 23-mal auf das gegnerische Tor geschossen, nicht immer präzise genug, dennoch ist das ein sehr guter Wert. Die Jungs haben eine großartige Leistung gezeigt und sind meiner Meinung nach auch der verdiente Sieger der Partie. Wir haben jetzt 18 Punkte und müssen den Ball weiter flach galten, denn wir befinden uns nach wie vor voll im Abstiegskampf.“