Abwehrchef Stranzl wackelt
Der Einsatz des Routiniers am Mittwoch in der Europa League beim FC Villarreal ist gefährdet.
Mönchengladbach. Gelegenheit, wegen der jüngsten beiden Niederlagen in der Fußball-Bundesliga ins Grübeln zu kommen, bleibt den Profis der Gladbacher Borussia nicht. Nach der Frankfurt-Pleite (1:3) ist schon wieder vor dem Europa-League-Duell beim FC Villarreal.
Um elf Uhr startet der Fohlen-Tross am Mittwochmorgen vom Düsseldorfer Flughafen aus die Mission Europapokal. In Spanien steht für die Elf von Cheftrainer Lucien Favre am Abend (21.05 Uhr) einiges auf dem Spiel. Mit einem Erfolg könnte Borussia den Sieg in der Gruppe A bereits perfekt machen. Was eine Prämie von rund 400 000 Euro durch die Uefa garantieren würde, hinzu kämen weitere 200 000 Euro für das Erreichen der K.o.-Phase. Zudem wäre der VfL als Gruppenerster im Sechzehntelfinale gesetzt, dürfte dann im Februar 2015 zunächst auswärts antreten.
Anreiz genug also, um rasch zurück in die Erfolgsspur zu finden. Dass die Fohlen in Villarreal wieder das Gesicht zeigen, welches sie in 18 ungeschlagenen Pflichtspielen zuletzt ausgezeichnet hat, davon ist Torhüter Yann Sommer überzeugt. „Wir sollten nun nach zwei Niederlagen nicht plötzlich alles schlecht reden. Wir wissen, was wir in Dortmund und gegen Frankfurt falsch gemacht haben. Das müssen wir schnell abstellen, gerade die Fehler in der Defensive.“
Personell wird Favre wohl nicht aus dem Vollen schöpfen können. Weltmeister Christoph Kramer klagt weiterhin über Probleme in der Rückenmuskulatur und absolviert daher nur individuelle Trainingseinheiten. Auch hinter Martin Stranzl steht ein Fragezeichen, der Abwehrchef plagt sich seit Tagen mit einer überlasteten Oberschenkelmuskulatur herum. Möglich, dass sowohl Kramer als auch Stranzl die Reise nach Spanien gar nicht erst antreten. Damit sie zumindest rechtzeitig zum nächsten Liga-Duell beim VfL Wolfsburg wieder dabei sein können. Stranzl: „Wir haben eine interessante Woche vor uns. In Villarreal geht es ums Weiterkommen in der Europa League. Dann geht es nach Wolfsburg, wo wir auch etwas holen wollen, weil wir ehrgeizig sind.“
Nun werde sich, so der 34-Jährige, auch zeigen, wie gut Borussias junge Mannschaft neben Erfolgen auch mit Krisen-Situationen umgehen könne. „Wir haben es 18 Spiele gut gemacht — und dann ist dieses Dortmund-Spiel gekommen“, so Stranzl. „Es wird sich zeigen, wie der eine oder andere in der Mannschaft mit negativen Ergebnissen umgehen kann.“
Eins ist sicher: Einen dritten Schluderauftritt in Serie sollte die Borussen tunlichst vermeiden. Denn Villarreal, Tabellen-Achter der „Primera Division“, ist ein Gegner, der es vermag, Defensiv-Wackler noch brutaler zu bestrafen als es Eintracht Frankfurt jüngst im Borussia-Park vorgemacht hat.