Auswärtsschwäche bringt Mönchengladbach in Not
Wolfsburg (dpa) - Borussia Mönchengladbach steht sich im Kampf um die Europapokalplätze selbst im Weg. Seit nunmehr zwei Monaten wiederholt sich für die Borussen im Endspurt der Fußball-Bundesliga Woche für Woche das selbe Spiel: Einem Heimsieg folgt anschließend auswärts eine Niederlage.
In Wolfsburg beim - wieder einmal - vermeidbaren 1:3 (0:1) nun schon zum dritten Mal in Serie. „Mit den Auswärtsniederlagen bringst du dich immer wieder unter Zugzwang, zu Hause zu gewinnen“, haderte Manager Max Eberl.
Am Samstag hatten die Gladbacher die große Chance, mit einem Sieg und dann 47 Punkten auf einen Champions-League-Platz zu springen. Chancen genug waren auch im Spiel da. Stattdessen läuft das Team von Trainer Lucien Favre als Siebter mit 44 Zählern den Europa-League-Rängen weiter hinterher. „Ich kann das selber nicht erklären. Das war ja kein übermächtiger Gegner. Das Spiel müssten wir eigentlich gewinnen“, erkannte auch Borussia einziger Torschütze Peniel Mlapa (52. Minute) treffend.
Die Art und Weise, wie der fünfmalige Meister in Wolfsburg die Möglichkeiten zum Sieg liegen ließ, hatte Slapstick-Format. Dass Gladbach nicht schon nach fünf Minuten 3:0 führte, konnten selbst die Wolfsburger nicht verstehen. „In der Anfangsphase haben wir uns fast um Kopf und Kragen gespielt“, bekannte der frühere Borussen-Profi und heutige Wolfsburg-Coach Dieter Hecking.
Den Part übernahmen dann die Gladbacher: Beim 1:0 lenkte Roel Brouwers einen Schuss von Maximilian Arnold ins eigene Netz ab (34.), das 2:1 verdankte der Kroate Ivica Olic (62.) einem Fehler von Nationaltorhüter Marc-Andre ter Stegen. „Das war vermeidbar“, kommentierte Favre die Fehler und die Niederlage. Sie war vor allem auch frustrierend und ärgerlich. „Es ist sehr, sehr enttäuschend, dass wir hier nicht wenigstens einen Punkt mitnehmen“, meinte Angreifer Mike Hanke. Nun muss Gladbach am Freitag gegen Schalke siegen, um im Rennen um die Europapokalplätze zu bleiben.
„Wir haben es immer noch in der eigenen Hand. Es liegt an uns selbst“, meinte Mlapa. Es klang irgendwie wie der krampfhafte Versuch, sich trotz Ärgernissen Mut zuzusprechen. „Ich sehe heute auch viele positive Sachen“, sagte Favre und fügte entlarvend hinzu: „Ich muss als Trainer weiter positiv bleiben.“
Das Gute für die Gladbacher: In den ausstehenden drei Spielen dürfen sie noch zweimal zu Hause ran. Das Schlechte: Am letzten Spieltag kommen die Bayern. Und die gewinnen derzeit auch mit B- und C-Auswahlen in der Liga.