Borussia Mönchengladbach Gladbach geht in Wolfsburg unter - Das Spiel in der Analyse

Wolfsburg. In der Fußball-Bundesliga hat Borussia Mönchengladbach eine bittere Niederlage hinnehmen müssen. Eine Woche nach dem Triumph gegen Bayern München unterlag die Fohlen-Elf beim VfL Wolfsburg mit 0:3 (0:2). Die Borussia verpasste so den möglichen Sprung auf Rang zwei in der Tabelle.

Wolfsburgs Yunus Malli (M) bejubelt sein Tor zum 1:0 gegen Bor. Mönchengladbach mit Mario Gomez (l) und Daniel Didavi (r). Wolfsburgs offensiver Mittelfeldakteur Yunus Malli hat in seiner Jugend für die Borussia gespielt.

Foto: Peter Steffen

Für die Wolfsburger trafen Malli und Didavi vor der Halbzeit, Guilavogui sorgte dann für den Endstand. Als kommenden Gegner hat Borussia nun den FC Schalke vor der Brust.

Der ereignet sich, als die Wolfsburger Malli und Didavi ungehindert im Mittelfeld Doppelpass spielen können, Malli schließlich mit einem tollem Pass Didavi in Szene setzt und dieser den Ball über Borussias Schlussmann Yann Sommer lupft. Ein wunderbarer Treffer der Marke Extraklasse.

Er hat in seiner Jugend für die Borussia gespielt — und zeigt gegen seinen Ex-Klub Gladbach eine starke Leistung. Wolfsburgs offensiver Mittelfeldakteur Yunus Malli drückt dem Kräftemessen der Wölfe gegen die Fohlen seinen Stempel auf. Das 1:0 leitet der 25-Jährige per Superpass ein — und vollendet den Spielzug am Ende sogar. Beim 2:0 ist ebenfalls Malli der geniale Ideengeber. Und das 3:0 initiiert er mit. Unterm Strich bleibt: Malli zerlegt mit gekonnten Aktionen Gladbach.

Wenige Minuten vor der Pause zappelt der Ball im Wolfsburger Tor. Gladbach hat vermeintlich den Anschlusstreffer zum 1:2 durch Hazard erzielt. Doch das Tor wird wegen einer Abseitsstellung des Fohlens nicht gegeben. Die Entscheidung des Unparteiischen wird auch noch einmal per Video-Assistent geprüft — und es bleibt dabei: Kein Tor. Eine Millimeter-Entscheidung, die wahrlich eines geübten Auges bedarf, um selbst bei Ansicht der TV-Bilder eine Abseitsstellung zu erkennen.
Weniger geübt wirkte die Sichtweise der Unparteiischen bei einem Schubser des Wolfsburger Verteidigers Uduokhai im Luftduell mit Gladbachs Raffael. Uduokhai setzt den Ellenbogen im Strafraum ein — und hätte sich im Anschluss nicht über einen Elfmeter-Pfiff des Schiedsrichters beschweren können. Der blieb allerdings aus.

Gladbach geht in Wolfsburg unter
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Noch Stunden vor dem Anpfiff haben sich die Fohlen bei einem Spaziergang durch Schnee und Kälte auf das Bundesliga-Duell in Wolfsburg eingestimmt. Sinne schärfen — so die Devise. Doch nach vier ungeschlagenen Spielen zuvor verschlafen die Borussen den Auftakt in der Autostadt völlig. Bereits nach wenigen Augenblicken zappelt der Ball im Netz, weil die komplette Defensive bei Überzahl nicht auf der Höhe des Geschehens ist, Gomez in aller Ruhe scharf hereinpassen darf und der Ex-Gladbacher Malli gekonnt zur Wölfe-Führung vollendet. Im Anschluss präsentiert sich Gladbach erneut unkonzentriert. Malli kombiniert vor dem Strafraum ungehindert mit Didavi, dann Zauberpass Malli, Didavi vollendet per Lupfer, 2:0 für Wolfsburg. Nach der komfortablen Führung schaltet Wolfsburg in den Konter-Modus, Borussia entwickelt eine Schein-Überlegenheit. Vor dem Tor fehlen aber Kaltschnäuzigkeit sowie Fortune im Abschluss. Mitten in die Fohlen-Drangphase in der zweiten Halbzeit setzt Wolfsburg zum Todesstoß an. Malli setzt Gomez in Szene, der tanzt Gegenspieler Elvedi aus, Sommer blockt ab, Ginter will helfen, doch dessen Befreiungsschlag landet genau in den Füßen von Guilavogui, der aus der Distanz abzieht, Zakaria fälscht noch unglücklich ab, der Ball schlägt zum 3:0 für die Hausherren ein. Borussia ist besiegt.

„Die Gründe für die Niederlage sind offensichtlich: Wir haben in den ersten 25 Minuten viel zu passiv gespielt, das hat Wolfsburg reichlich genutzt. Danach haben wir viel Aufwand betrieben, es war aber fast schon zu spät. Wir haben viele Möglichkeiten erspielt, ohne zwingend zu werden. Wenn wir das Anschlusstor gemacht hätten, wäre vielleicht noch mehr möglich gewesen. Mit dem 3:0 war dann aber der Deckel drauf. Die Mannschaft wollte unbedingt gewinnen, das hat man auch gesehen. Sie hat alles versucht, den Rückstand noch aufzuholen. Es ist am Ende aber viel zusammengekommen, was in der Summe zu der Niederlage geführt hat.“

„Wir hatten uns vorgenommen, von Beginn an mit Vollgas zu spielen, das hat die Mannschaft gut umgesetzt. Damit wollten wir eine Reaktion auf die Niederlage in Augsburg von letzter Woche zeigen. Der ganze Defensivverbund hat gute Arbeit geleistet. Die Defensive stand sehr sicher. Daher haben wir verdient zu Null gespielt. Die Jungs teilen die Treffer und Torvorlagen unter sich auf — das macht uns momentan offensiv sehr gefährlich.“