Benefizspiel der Borussia: Jantschke freut sich auf Dresden
Borussia spielt bei Dynamo für Hochwasseropfer. De Jong kämpft um einen Platz in der Startelf.
Mönchengladbach. Für Borussias Tony Jantschke ist der morgige Auftritt (15.30 Uhr) der „Fohlen-Elf“ bei Zweitligist Dynamo Dresden mehr als ein x-beliebiges Trainingsspielchen.
Für den 23-Jährigen ist es die Rückkehr zu seinen fußballerischen Wurzeln. „Das ist eine ganz besondere Partie für mich“, sagt der Rechtsverteidiger.
„Ich habe in der Jugend bei FV Dresden-Nord gespielt, dem Erzrivalen von Dynamo.“ Bis 2006 — dann zog es Jantschke in den Westen. Nach Gladbach, zur Borussia ins Jugendinternat. Wo er sich zum gestandenen Bundesliga-Profi entwickelt hat — der seine Heimat allerdings nie vergessen hat.
„Ich bin in Hoyerswerda aufgewachsen, ich mag die Region. Vor allem die Stadt Dresden liebe ich. So oft wie möglich bin ich dort.“ Nun kommt Jantschke mit Borussia nach Dresden, um den Hochwasseropfern aus der Region zu helfen. Die Einnahmen aus dem Duell mit Dynamo sollen gespendet werden. „Klasse, dass Borussia da mithilft“, so Jantschke. „Die Menschen werden das bestimmt zu schätzen wissen.“
Der 23-Jährige weiß, wovon er redet: 2002 hat er selbst eine Hochwasser-Katastrophe miterlebt, musste die überflutete Schule fluchtartig verlassen. „In so einer Situation entsteht ein unglaublicher Zusammenhalt“, sagt Jantschke.
Die Stadt Dresden kennt er zwar aus dem Effeff, dennoch erlebt er am Sonntag eine Premiere. Erstmals wird er in der Dynamo-Arena auflaufen. Bislang sei er immer nur an ihr vorbeigefahren. Jantschke: „Ich weiß, dass das Publikum sehr begeisterungsfähig ist. Von daher wird sicher einiges los sein.“
Zumal bereits mehr als 6000 Karten verkauft wurden. Unter der Woche stellte Dynamo in Olaf Janßen einen neuen Trainer vor — zusätzliche Motivation für die Dresdner Spieler. „Das ist gut für uns“, sagt Borussen-Coach Lucien Favre, „so wird es ein interessanter Test.“
Bei dem Favre wegen der Länderspielwoche auf acht Nationalspieler verzichten muss. Auch Christoph Kramer wird fehlen. Der Mittelfeldspieler hat sich im Training verletzt, zog sich bei einem Zweikampf einen Bluterguss zu.
Ein Fragezeichen steht noch hinter Kapitän Filip Daems, der über Rückenbeschwerden klagt. „Es ist nichts Schlimmes, aber wir müssen abwarten, ob es reicht“, so Favre. Mit Ausnahme von Sinan Kurt (17) wolle er jedoch keinen weiteren Nachwuchsspieler mit nach Dresden nehmen.
„Für Spieler wie Roel Brouwers, Peniel Mlapa, Oscar Wendt oder Luuk de Jong ist es wichtig, dass sie Spielpraxis bekommen.“ Vor allem auf de Jong, der sich im Training mit starken Leistungen präsentiert, dürften zahlreiche Beobachter blicken. Jedes Tor des Stürmers wäre ein weiteres Argument für eine baldige Rückkehr in Favres Startelf.
„Ich würde nur zu gerne zeigen, was ich drauf habe“, gibt sich der Niederländer angriffslustig. „Ich darf aber nicht überdrehen, ich muss ruhig bleiben, mich auf meine Stärken besinnen.“