Bittere Pokalpleite: Viele Chancen, keine Tore
Fortuna Düsseldorf hat sich in die nächste Runde gekämpft — und Borussia eine bittere Niederlage verpasst.
Düsseldorf. Borussia Mönchengladbach hat den Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals verpasst. Die Mannschaft von Trainer Lucien Favre unterlag am Mittwochabend im rheinischen Derby bei Fortuna Düsseldorf mit 0:1. Das entscheidende Tor erzielte Nando Rafael in der Verlängerung.
Die Fohlen versäumten es, gegen tapfer kämpfende Düsseldorfer eine Vielzahl guter Einschussmöglichkeiten zu nutzen und wurden am Ende für ihre Fahrlässigkeit bestraft.
„Seht her, ich habe es gemacht!“. Düsseldorfs Nando Rafael genoss in der Verlängerung den Augenblick seines Triumphes in vollen Zügen. Von 2006 bis 2008 hatte er noch bei Borussia unter Vertrag gestanden, im Pokal-Derby wurde er dann zum Matchwinner. Der 28-Jähriger nutzte in der 97. Spielminute einen Stellungsfehler in der Gladbacher Viererkette, reagierte blitzschnell und vollstreckte eiskalt. Rafael — Düsseldorfs neuer Pokal-Held.
Es lief die 113. Spielminute, als Borussias Havard Nordtveit mit viel Tempo in den Düsseldorfer Strafraum eingedrungen war und plötzlich von Fortuna Jojo van den Bergh umgegrätscht wurde. Klarer Fall: Strafstoß. Doch der Pfiff von Schiedsrichter Knut Kircher blieb aus. Warum er diesen eindeutigen Elfmeter nicht gegeben hatte, dürfte das Geheimnis des Unparteiischen bleiben.
Vor 52 500 Zuschauern in der Düsseldorfer Arena spielte zunächst nur eine Mannschaft beherzt auf und die hieß Borussia Mönchengladbach. Während die Hausherren nach zuvor drei Niederlagen in Serie völlig verunsichert wirkten, erarbeiteten sich die Fohlen Großchancen fast im Minutentakt.
Allerdings gingen sie unglaublich fahrlässig damit um. So standen allein Igor De Camargo (10.), Patrick Herrmann (21.) und Juan Arango (45.) frei vor dem Düsseldorfer Tor - alle scheiterten an Giefer. Hinzu kamen in der ersten Halbzeit ein weiteres halbes Dutzend guter Gladbacher Gelegenheiten. Keine Frage, zur Pause hätte das Pokal-Derby schon klar entschieden sein können.
Düsseldorfer hielt Zweikampfhärte und Laufbereitschaft dagegen - spielerische Lösungen hatten sie nur selten zu bieten. Nach der ersten Fortuna-Chance durch Andreas Lambertz (35.) endete das Gladbacher Powerplay allerdings — Düsseldorf kam allmählich in Fahrt und zu weiteren Chancen (Kruse, 42.).
Im 2. Durchgang bot sich dann ein anderes Bild. Fortuna zeigte sich deutlich verbessert, Borussia konnte das hohe Tempo aus Halbzeit eins nicht durchhalten. Die erste Chance hatte Fortuna: Eine abgerutschte Flanke von Axel Bellinghausen hätte VfL-Keeper Marc-Andre ter Stegen beinahe überrascht (50.). Auf der anderen Seite leistete sich der ansonsten überragende Torhüter Giefer einen dicken Patzer, doch Herrmann (75.) konnte das Geschenk nicht nutzen.
In der 83. Minute dann Elfmeter für Fortuna. Arango hatte Kruse gefoult, Langeneke scheiterte aber an ter Stegen. Verlängerung. In der sorgte dann Gladbachs Martin Stranzl für den 1. Aufreger, als er den Pfosten des eigenen Tores traf (91.).
Sechs Minuten später die Entscheidung: Rafael verwerte eine Vorarbeit von Robbie Kruse zum Siegtor. Die größte Chance zum Ausgleich vergab der eingewechselte Mike Hanke (110.).
Am Ende hatte Fortuna sich in die nächste Runde gekämpft — und Borussia eine bittere Pokal-Pleite verpasst.