Borussia cool und erfrischend

Nach dem 3:0-Sieg in St. Pauli freut sich Gladbach am Freitagabend auf Aachen.

Hamburg. Vor dem Fußball-Zweitligaspiel FC St. Pauli gegen Borussia Mönchengladbach hatte René Schnitzler mit Borussias Nationalspieler Oliver Neuville um 500 Euro gewettet, wer das Spiel gewinnt. Der Stürmer, der diesen Sommer von Borussias U 23 zum Kiezclub gewechselt ist, hatte nach 24 Minuten nach gutem Zuspiel von Timo Schultz die große Möglichkeit zum Führungstor.

"Wer weiß, wie das Spiel ausgeht, wenn ich den reinmache", haderte der 22-Jährige nach dem Spiel. Schnitzler rutschte an der scharfen Hereingabe vorbei, und das bis dahin ausgeglichene Spiel nahm einen anderen Verlauf: Zehn Minuten später flog Fabian Boll nach einem dummen Foulspiel vom Platz. Eine Spiel entscheidende Szene, denn Borussia wusste die numerische Überlegenheit in der Folgezeit eiskalt auszunutzen und gewann locker mit 3:0. Wie schon gegen den FC Augsburg setzte die Mannschaft von Trainer Jos Luhukay kurz vor und kurz nach der Pause mit zwei Toren die entscheidenden Stiche. "Wir haben cool auf unsere Chance gewartet", sagte Rob Friend, der zum Führungstor abstaubte. Es war Friends drittes Tor im dritten Spiel hintereinander: "Heute haben wir gespielt wie ein Topteam." In der Tat präsentierte sich Borussia kompakt, souverän in der Defensive und wie schon bei den beiden letzten Auftritten in Aue und gegen Augsburg sehr offensivstark.

René Schnitzler war beeindruckt von seinen alten Kollegen: "Die waren einfach abgezockter als wir. Wir haben einen Riesenaufwand betrieben, haben viel mehr geschwitzt, aber Borussia hat drei Tore gemacht." Vor allem Marcel Ndjeng überragte, der Zugang von Arminia Bielefeld bereitete erneut zwei Tore vor. "Nachdem wir am Saisonanfang viele Chancen ausgelassen haben, haben wir verstärkt Torabschlüsse trainiert."

Mit Erfolg, nach dem Abstaubertor von Rob Friend verwandelten der eingewechselte Nando Rafael ("Die Stürmer haben bewiesen, dass jeder seine Qualität hat. Für den Trainer ist es schwer, jetzt Entscheidungen zu treffen") nach einem Konter und Sascha Rösler per Kopf ihre Chancen traumwandlerisch sicher.

Borussia: Heimeroth - Levels, Brouwers, Gohouri, Voigt - Pauuwe - Ndjeng, Rösler (70. Daems), van den Bergh - Neuville (61. Marin), Friend (46. Rafael)

Zuschauer: 15 300

Tore: 0:1 (39.) Friend, 0:2 (57.) Rafael, 0:3 (69.) Rösler

Gelb-Rote Karte für Fabian Boll (34./St. Pauli)