Kommentar: Neuville in Watte packen
Man sollte Oliver Neuville in Watte packen, denn wer hätte gedacht, dass sich der 34-jährige Vollblutstürmer von Borussia Mönchengladbach noch einmal so gut erholt.
Mönchengladbach. Unnachahmlich, wie er mit einer Körpertäuschung im engmaschigen Strafraum der Augsburger zwei gegnerische Spieler narrte und das 1:0 erzielte - Höhepunkt in einer an spannenden Szenen reichen Zweitliga-Partie im Borussia-Park (4:2 für Gladbach). Die 26 100 Besucher dürften, wenn nicht alles täuscht, bis auf weiteres ein Minusrekord in der Gladbacher Arena gewesen sein. Denn allmählich macht das Spiel der Borussia wieder Spaß. Zwar flattern den VfL-Profis in der einen oder anderen Szene noch die Nerven, ist das Kombinationsspiel noch nicht zur vollen Reife entwickelt und selbst der bis dato so robuste Torwart Christofer Heimeroth verwundbar. Aber wer hätte gedacht, dass sich das Team von Jos Luhukay nach dem Debakel in Mainz so eindrucksvoll zurückmeldet. Drei Siege in Folge sprechen für sich. Jetzt besteht die Chance, dass sich Borussia oben festbeißt. Und der Aussage von Sportdirektor Christian Ziege jüngst im "Fohlen Echo" ist ernster denn je zu nehmen. "Die Qualität der Spieler stimmt, und das Team hält zusammen." Ein Team, das mit dem in der Bundesliga-Abstiegssaison nicht viel verbindet - 15 Zugängen stehen 16 Abgänge gegenüber. Trotzdem scheint es Jos Luhukay zu gelingen, eine neue Mannschaft zu formen, die Merkmale eines Spitzenteams im Fußball-Unterhaus aufweist.