Beim 2:1-Sieg gegen den VfL Osnabrück musste Borussia nach dem Anschlusstreffer zittern, beim 3:2 in Aue wurde zwischenzeitlich gar ein 2:0 verspielt. Beides trotz eigener Überlegenheit, beides ohne Not. Auch gestern sah die Borussia nach dem Doppelpack von Oliver Neuville schon wie der sichere Sieger aus. Doch ein Torwartfehler von Christofer Heimeroth, der von Sören Dreßler ausgenutzt wurde, brachte den quasi schon geschlagenen Gast wieder zurück in die Partie. "Augsburg ist eine komische Mannschaft", merkte der ungewohnt offensivstarke Alexander Voigt an. "Die haben uns nach unserer Führung mit ihrer Spielweise eingelullt."

Auch nach dem 3:1 durch Rob Friend kehrte keine Ruhe ein. Nach einem weiteren Schnitzer von Heimeroth verkürzte Momo Diabang auf 2:3. Voigt sah es positiv: "Sicher, wir waren in zwei Situationen nachlässig. Da sind wir aber auch beide Male sofort bestraft worden." Nando Rafaels Kontertor zum 4:2 war für Voigt eine Mentalitätssache: "Wir hatten heute immer eine Antwort. Bei dem Charakter, den die Mannschaft zeigt, wird es sehr schwer sein, uns zu schlagen."

Auch Ziege wollte seiner beherzt auftretenden Mannschaft keine Vorwürfe machen: "Was soll ich sagen? Solche Gegentore zu bekommen ist nicht sonderlich produktiv. Aber es macht einfach Spaß zu sehen, wie die Mannschaft immer wieder zurückschlägt." Der Sportdirektor verfolgte mit Wohlwollen, wie die Borussia nach der vorläufigen Beseitigung der Auswärtsschwäche beim Sieg in Aue gestern auch die in der vergangenen Saison verheerende Offensivmisere zu den Akten gelegt hat: Alle vier Tore wurden von Stürmern erzielt.

Borussia - Augsburg 4:2 (1:0) Borussia: Heimeroth - Voigt, Gohouri, Brouwers, Levels - Rösler, Paauwe, Svärd (74. Polanski), Ndjeng (90. Marin) - Friend, Neuville (77. Nando Rafael)

Zuschauer: 26 100

Tore: 1:0 Neuville (43.), 2:0 Neuville (51.), 2:1 Dreßler (53.), 3:1 Friend (60.), 3:2 Diabang (71.), 4:2 Nando Rafael (86.)