Jos Luhukay fordert hohe Aufmerksamkeit
Zweitligist Borussia Mönchengladbach will nach zwei Siegen in Folge gegen den FC Augsburg die Serie konzentriert fortsetzen.
Mönchengladbach. Bei optimalem Verlauf der fünf Freitagsspiele in der 2. Fußball-Bundesliga könnte Borussia Mönchengladbach vorläufig da angekommen sein, wo man auch nach dem 34. Spieltag stehen möchte: Auf einem Aufstiegsplatz.
Nimmt man die zu erwarteten Zuschauerzahl für das Spiel am Freitag gegen den FC Augsburg (18 Uhr) zum Maßstab, ist zu vermuten, dass davon bei den Fans noch nicht viel angekommen ist: Denn bisher nur 23 000 verkaufte Eintrittskarten deuten auf eine Pflichtspiel-Minuskulisse im Borussia-Park hin. Das dürfte allerdings auch an der ungünstigen Anstoßzeit liegen.
Denn was den sportlichen Sektor angeht, können die Fans so zufrieden sein wie schon lange nicht mehr: Zwei Siege in Folge gab es zu bejubeln, wobei vor allem der 3:2-Erfolg bei Erzgebirge Aue Hoffnungen auf eine gute Zukunft weckt. Trainer Jos Luhukay möchte die jüngsten Erfolgserlebnisse am liebsten aus dem Kopf der Spieler verbannen: "Gerade nach zwei Siegen in Folge ist eine hohe Aufmerksamkeit gefragt. Um gegen Augsburg wieder an die 100 %-Marke zu kommen, muss man die positiven Erlebnisse schnell ablegen können."
Selbstzufriedenheit ist Gift in der derzeitigen Saisonphase, wie Luhukay erkennen lässt: "Um erfolgreich zu sein, muss man viel tun - um erfolgreich zu bleiben, noch viel mehr." Von Spiel zu Spiel wird Luhukay immer wieder aufs Neue entscheiden, welche Akteure zum Einsatz kommen, selbst "Korsettstangen" wie Roel Brouwers, Sascha Rösler oder Patrick Paauwe haben keine ausdrückliche Stammplatzgarantie. "Wir haben den Kader von vornherein flexibel zusammengestellt, damit wir in der Hinterhand Leute haben, die genau die Qualitäten besitzen, die anderen zu ersetzen."
Fleiß und Ehrgeiz, wie zuletzt bei Tobias Levels oder Johannes van den Bergh der Fall, sollen belohnt werden, allein das Talent reicht nicht aus. Eine Erfahrung, die nicht zuletzt Alexander Baumjohann erkennen musste. Der hochveranlagte Techniker, momentan bestenfalls zweite Wahl, müsse laut Luhukay lernen, "täglich an seine Grenzen zu gehen."
Und so darf abgewartet werden, welche elf Spieler am Freitag aufs Feld geschickt werden. Jos Luhukay lässt sich nicht in die Karten blicken. Wahrscheinlich ist aber, dass der in Aue nicht aufgebotene Marko Marin wieder in die Mannschaft zurückkehren wird. Der 18-jährige Dribbelkünstler könnte ein wichtiges Werkzeug sein, um den mit erfahrenen Spielern gespickten Augsburger Abwehrriegel zu knacken.