Ein Sieg der mentalen Stärke

Zweitligist Borussia hofft, dass das Spiel bei Erzgebirge Aue der Wendepunkt war.

Mönchengladbach. Fußball-Zweitligist Borussia Mönchengladbach hat beim FC Erzgebirge Aue eine überragende erste Hälfte gespielt. Das Team lag 2:0 in Führung, ehe man durch einen verschossenen Elfmeter den Gegner aufbaute und zwei Tore kassierte. Trotzdem hatte die Elf von Trainer Jos Luhukay die Moral, den Siegtreffer zu erzielen. Vielleicht ein Sieg, über den man am Ende der Saison sagt: Deswegen ist die Mannschaft aufgestiegen, das Spiel in Aue war der Wendepunkt. Oder, Alexander Voigt? "Dass wir das Spiel noch gewonnen haben, das spricht für die Mannschaft, das spricht für unsere charakterliche und mentale Stärke."

Wie kein anderer hatte der Linksverteidiger vor dem Spiel im Erzgebirge gewarnt: Der Gegner kämpfe bis zum Umfallen, und die Kulisse sei heiß. Borussia war bestens vorbereitet, kaufte dem Gegner bis auf die Viertelstunde nach der Halbzeitpause regelrecht den Schneid ab. "Weil wir so gut und konzentriert gespielt haben, war es nicht unangenehm hier. Wir haben das Spiel von der ersten Minute an angenommen", meinte Voigt, der das 2:0 von Rob Friend in Zusammenarbeit mit Johannes van den Bergh schulmäßig vorbereitet hatte.

Van den Bergh war überraschend für Marko Marin ins Team gerutscht, spielte unbelastet und holte auch den Elfmeter raus, den Oliver Neuville beim Stand von 2:0 verschoss. "Ich denke, ich habe ein ganz ordentliches Spiel gemacht", so van den Bergh. "Ich will jetzt so viele Einsätze wie möglich sammeln. Man muss aber natürlich sehen, wie sich die Mannschaft in den einzelnen Spielen zusammensetzt."

Der Blondschopf profitierte von Jos Luhukays angekündigter personeller Rotation und holte sich in seinem ersten Saisoneinsatz gleich ein Sonderlob seines Trainers ab: "Johannes hat sich schon in der Vorbereitung sehr gut präsentiert und sich seinen Einsatz heute erarbeitet."

Schon am Freitag gegen den FC Augsburg kann die Mannschaft wieder anders aussehen, Marko Marin, Steve Gohouri, Sharbel Touma oder Roberto Colautti drängen auf ihren Einsatz. Tobias Levels glaubt, dass man sich im späteren Saisonverlauf noch an das Aue-Spiel erinnern könnte: "Wenn du am Ende aufsteigst, kann so ein Spiel ein Knackpunkt gewesen sein. Bei dem Spielverlauf gehst Du hier normalerweise mit einem Unentschieden raus oder kriegst sogar noch so´n blödes Ei zum 2:3, obwohl Du eigentlich klar gewinnen musst. Stattdessen gewinnen wir 3:2, und das sind dann solche Siege, die wichtig werden können."