Drei Fragen an Christian Ziege
Interview mit dem Sportdirektor der Borussia.
Aue. Der 3:2-Erfolg von Borussia Mönchengladbach beim FC Erzgebirge Aue hatte viele Väter: Die fußballerische Klasse der Borussia aus der ersten Hälfte, die große Moral der Mannschaft nach dem Seitenwechsel und nicht zuletzt die stark auftrumpfenden neuen Spieler. Die WZ sprach kurz mit dem Mann, der die neuen Leute gemeinsam mit Trainer Jos Luhukay geholt hat: Sportdirektor Christian Ziege.
Herr Ziege, alle drei Tore wurden von neuen Spielern vorbereitet und erzielt ? Macht sich da nicht Genugtuung breit?
Ziege: Zufrieden kann man erst dann sein und sich zurücklehnen, wenn man das Ziel erreicht, das man vor sich hat. Aber es macht einfach Spaß zu sehen, dass die neuen Spieler die nötige Qualität haben.
Fürchteten Sie nach dem Ausgleich zum 2:2, dass es noch in die Hose gehen könnte?
Ziege: Ja. Gerade, weil die Zeichen dafür sprachen. Wenn man die Chance zum 3:0 hat, dann einen Elfmeter verschießt, Aue vor der Pause noch eine gute Chance hat und alles etwas hektisch in die Halbzeit geht, passiert das, was man nicht will und wo man immer vor warnt. Aue hat dann nichts mehr zu verlieren, und dann geht es schnell in die Richtung, in die man nicht möchte. Wenn man dann zwei solche Nackenschläge bekommt und dann wieder so zurückschlägt, ist das schon stark.
Einige Spieler, wie zum Beispiel Marko Marin oder Steve Gohouri fanden sich überraschend auf der Ersatzbank wieder und wurden gut ersetzt. Ist Borussia in der Breite stärker besetzt?
Ziege: Ich hoffe, dass das die neue Qualität ist, weil man genau das braucht, um zu erreichen, was wir vor uns haben. Es ist wichtig, dass sich in einer Mannschaft bis auf ein Korsett kein Spieler sicher sein kann zu spielen. Man muss jede Woche Gas geben, der Konkurrenzkampf ist groß. Das war auch bei den Vereinen so, wo ich gespielt habe. Da musste man Leistung bringen, um auf dem Platz stehen zu dürfen. Das kann für alle nur positiv sein.