Das neue VfL-Gesicht

Borussia Mönchengladbach spielt auswärts mutiger und wird dafür belohnt.

Mönchengladbach. Schenkt man Jos Luhukay, Trainer von Borussia Mönchengladbach, Glauben, kann man sich noch auf äußerst ansehnliche Zweitligaspiele freuen. "Die Mannschaft macht von Spiel zu Spiel Fortschritte", sagt der Niederländer vor der Aufgabe gegen den FC Augsburg am Freitag (18 Uhr). "Dass wir uns immer besser einspielen, hat man in den Spielen gegen Osnabrück und Aue deutlich gesehen." Einer, bei dem dieser Entwicklungsprozess deutlich sichtbar ist, ist Marcel Ndjeng. Der Einkauf von Arminia Bielefeld, der noch in den ersten Saisonspielen in Kaiserslautern und gegen Hoffenheim nervös und hektisch wirkte, war in seinem dritten Einsatz in der Startelf der beste Mann. Ndjeng hatte die meisten Ballkontakte, bereitete zudem zwei Treffer vor. Ndjeng versuchte, das Spiel schnell zu machen und probierte häufig etwas Überraschendes, das nötige Spielverständnis mit den Mitspielern war dabei auffallend verbessert. Die zweiwöchige Spielpause scheint der 25-Jährige zur weiteren Einbindung ins Team genutzt zu haben. Rückblickend sagt Ndjeng: "Es war klar, dass uns zu Saisonbeginn was fehlt. Wir haben inklusive meiner Verpflichtung einige Last-Minute-Transfers getätigt, die erst noch integriert werden mussten."

Mit Offensivfußball klappt es jetzt auch auf den fremden Plätzen

Ndjeng steht mit seiner unbekümmerten, mutigen Spielweise für das neue Auswärtsgesicht der Borussia: Ein Gesicht, das auch das Siegerlächeln kennt. "Wir wussten, worauf es gegen Aue ankommt", sagt Ndjeng. "Die Mannschaft hat verstanden, worum es geht, die Punkte auch auswärts einzufahren." Und zwar mit einer offensiveren Spielweise: 16:8 Torschüsse beweisen, dass die Punkte verdient bei der offensivstärkeren Mannschaft geblieben sind. Vier Punkte und fünf selbst erzielte Tore - das Soll der Bundesliga-Abstiegssaison (acht Tore, fünf Punkte) ist so gut wie erfüllt. Und das nach drei Auswärtsspielen. Tobias Levels will im Vergleich zur Vorsaison erkannt haben: "Die Mannschaft spielt anders, viel mutiger, verteidigt meistens nach vorne und erarbeitet sich viele Torchancen." Das können die Borussen bereits am Freitag wieder beweisen.