Borussia erkämpft Remis
Gladbach rettet im Endspurt einen Punkt beim Liga-Schlusslicht FC Augsburg.
Augsburg. Patrick Herrmann verließ als letzter Profi der Gladbacher Borussia die Augsburger Arena. Der Mannschafts-Bus mit den Kollegen war da schon längst abgefahren.
Der Offensiv-Wirbler hatte gleich nach dem zähen 1:1 (0:1)-Remis der Fohlen beim Liga-Schlusslicht aus Bayern zur Doping-Probe gemusst. Und da diese sich ähnlich kompliziert gestaltete wie zuvor Borussias Auftritt auf dem Rasen, dauerte es ein wenig, bis Herrmann endlich mit allem „durch“ war.
Betreuer Steffen Korell und Mannschaftsarzt Stefan Porten warteten schon ungeduldig, um den 21-Jährigen per Pkw ins Hotel nach München zu bringen. So richtig freuen konnte er sich bis zu diesem Zeitpunkt über seinen Treffer wichtigen Ausgleich (85.) zum Endstand noch nicht.
„Ich bin erleichtert, dass wir diesen Punkt noch mitgenommen haben“, sagte Herrmann dann. „Ich habe geahnt, dass ich noch an den Ball kommen würde, deshalb war ich auch nicht überrascht, als die Kugel plötzlich vor meine Füße plumpste und ich das Ding machen konnte. Das war schon wichtig.“
In der Tat, schließlich hatte er damit den Borussen trotz eines über weite Strecken der Partie biederen Auftritts eine bittere Auswärtspleite erspart. Augsburg war früh durch einen Kopfball von Sascha Mölders (5.) in Führung gegangen. Zuerst VfL-Verteidiger Martin Stranzl und anschließend Torhüter Marc-André ter Stegen hatten in dieser Augenblick nicht gut ausgesehen.
„Klar war das unglücklich“, sagte Stranzl später, „aber dass ein Stürmer an der Strafraumgrenze sich selbst auf die Schulter köpft und der Ball dann per Bogenlampe ins Tor segelt, habe ich so auch noch nicht erlebt.“
Dass die Borussen nach dem Europapokal-Duell unter der Woche mit Limassol Schwierigkeiten hatten, bei spielerisch limitierten Augsburgern in die Gänge zu kommen, daraus machte Stranzl keinen Hehl. „Ich hatte das schon in der ersten halben Stunde gespürt. Da fehlte uns sicherlich ein wenig die Frische. Aber wie wir dann erneut auswärts zurückgekommen sind, das spricht für die Mannschaft.“
Wie schon zuvor in Hannover (3:2) und Fürth (4:2) standen die Fohlen am Ende trotz eines Rückstandes nicht mit leeren Händen da. Das stimmte auch Cheftrainer Lucien Favre letztendlich versöhnlich. „Wir haben schlecht angefangen, hatten sehr viele Fehler bei der Ballannahme. Aber meine Mannschaft ist zumindest ruhig geblieben, hat geduldig auf ihre Chance gewartet. Und sich Chancen erarbeitet, so dass für mich das 1:1 auch verdient ist.“ Gleich darauf richtete der Schweizer bereits den Blick auf das Heimduell am Mittwoch mit dem VfL Wolfsburg.
Es sei wichtig, dass seine Spieler nach anstrengenden Wochen die Gelegenheit zur Regeneration finden würden.