Patzer kostet Augsburg Sieg: Nur 1:1 gegen Gladbach

Augsburg (dpa) - Mit gesenktem Kopf schlich Trainer Markus Weinzierl nach dem verpassten Befreiungsschlag des FC Augsburg Richtung Kabine. Ein kapitaler Abwehrpatzer kostete nach zuvor vier Niederlagen beim 1:1 (1:0) gegen Borussia Mönchengladbach den zweiten Saisonsieg.

Damit bleiben die Schwaben auf dem letzten Tabellenplatz in der Fußball-Bundesliga, Weinzierl erhielt nach dem deprimierenden Ende aber eine vorläufige Jobgarantie und wird laut Manager Jürgen Rollmann auch am Mittwoch in Stuttgart auf der Bank sitzen. „Das war der Beweis dafür, dass der Trainer die Mannschaft noch erreicht“, sagte Rollmann nach dem unglücklichen Unentschieden.

Patrick Herrmann glich fünf Minuten vor dem Abpfiff dank einer unfreiwilligen Vorlage von Gibril Sankoh aus, nachdem Sascha Mölders in der fünften Minute für die frühe Führung gesorgt hatte. Damit steht der FCA nach dem Start der Englischen Woche in den folgenden Spielen beim VfB Stuttgart und gegen den SC Freiburg weiter unter erheblichem Zugzwang. Gladbach belegt mit 17 Zählern nun Rang elf.

„Meine Aufgabe ist nicht, emotional auf die Tabelle zu schauen. Fakt ist, dass wir uns für den großen Aufwand zu selten belohnen“, räumte Weinzierl angesichts von nur sieben Zählern ein. „Gegen Stuttgart müssen wir drei Punkte holen“, betonte Matthias Ostrzolek, widersprach aber auch dem äußeren Eindruck nach dem Ende der Partie: „Das ist kein Nackenschlag für uns.“ Teamkollege Daniel Baier brach eine Lanze für Weinzierl: „Wir haben gezeigt, dass alle Trainerdiskussionen Schwachsinn sind und wir hinter dem Trainer stehen.“

In einer schwachen ersten Halbzeit setzten die Hausherren die wenigen Akzente in der Offensive und verdienten sich auch dank ihrer Aggressivität die Führung. Nach einer Flanke von Kevin Vogt erwischte Mölders vor Martin Stranzl das Leder, sein Kopfball senkte sich als Bogenlampe unerreichbar über den etwas zu weit vor dem Tor stehenden Marc-André ter Stegen. Für Mölders war es nach überstandener Verletzung im dritten Saisoneinsatz das dritte Tor, für die Augsburger vor 30 045 Zuschauern ein Start nach Maß.

Mit dem zweiten gelungenen Angriff wäre die auf drei Positionen veränderte Mannschaft von Coach Weinzierl unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff sogar fast zum 2:0 gekommen. Mölders traf mit einer Direktabnahme nach Flanke von Ostrzolek nur das Lattenkreuz.

Die Gladbacher kamen nach rund 20 Minuten etwas besser in die Partie, den Schützlingen von Trainer Lucien Favre war drei Tage nach dem Weiterkommen in der Europa League jedoch ein wenig die fehlende Frische anzumerken. Obwohl die Gäste in den ersten 45 Minuten zu zwei Dritteln in Ballbesitz waren, kamen sie zu keiner klaren Chance. „Wenn Du am Donnerstag gespielt hast, ist es am Anfang nicht einfach“, sagte Favre, bescheinigte seinen Akteuren jedoch: „Sie haben Charakter gezeigt.“

Nach der Pause verstärkte die Borussia ihre Bemühungen. An zündenden Ideen und hochkarätigen Chancen mangelte es aber weiterhin. Favre reagierte und brachte in Peniel Mlapa, Mike Hanke und Granit Xhaka frische Kräfte für die Offensive. Der Augsburger Defensivriegel hielt aber auch weiterhin. Einen Kopfball von Alvaro Dominguez parierte Amsif problemlos (79.). Erst der Fehler von Sankoh leitete den aufgrund der Spielanteile gerechten Ausgleich ein: Herrmann nutzte die Chance mit einem Heber über Amsif.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 36,5 - 63,5

Torschüsse: 13 - 9

gew. Zweikämpfe in %: 44,6 - 55,4

Fouls: 19 - 10

Ecken: 3 - 1

Quelle: optasports.com