Borussia gewinnt Testspiel gegen Nürnberg mit 3:2

Belek. Das nennt man wohl einen perfekten Einstand: Zugang Alexander Ring hat Borussia Mönchengladbach zum Testspielsieg gegen den Bundesliga-Konkurrenten 1. FC Nürnberg geschossen. Der 20 Jahre alte Finne erzielte in der Anfangsphase gleich zwei Tore (6./15.), jeweils perfekt vorbereitet vom starken Marco Reus.

Am Ende stand ein 3:2 (2:1)-Erfolg der Gladbacher.

Ring hätte sogar für drei Tor sorgen müssen. Denn in der 12. Minute vergab er nach einem Spielzug in gleichem Schema (Steilpass Reus per Direktpass) freistehend vor dem Nürnberger Torhüter Rafael Schäfer. Der Finne wollte seine Tore nicht überbewerten. "Es gibt noch viel zu verbessern. Dafür, dass ich sieben Wochen kein Training hatte, war es okay. Einen hätte ich noch machen müssen. Ich wusste, wie Marco Reus spielt, nämlich mit einem Kontakt direkt in die Lücke. Dann muss man da sein", sagte der Finne. Die Bedingungen für das Spiel waren nicht die besten. Ein heftiges Gewitter zog pünktlich zum Anpfiff über die riesige Anlage des Hotels Arkadia, gut acht Kilometer vom Mannschaftshotel entfernt, hinweg. Blitze und starker Wind behinderten das Spiel. Umso erstaunlicher war deshalb, wie spielstark sich die Gladbacher in der ersten Hälfte präsentierten.

Zugang Alexander Ring hatte im linken Mittelfeld Juan Arango (Magen-Darm-Grippe) ersetzt. In der Abwehr links durfte sich Matthias Zimmermann präsentieren, da Filip Daems wegen einer Grippe Antibiotika nehmen muss und bis Mittwoch nicht trainieren darf. Vor Zimmermann lief Amin Younes auf. Die Innenverteidigung bildeten Martin Stranzl und Roel Brouwers, so wie es auch beim Rückrundenauftakt gegen Bayern München sein dürfte (Dante ist Gelb-gesperrt).

Erst nach 31 Minuten kamen die Nürnberger zur ersten Möglichkeit, den Schuss von Feulner parierte Torhüter Marc-André ter Stegen mit der Faust. Auch Eiglers Schuss in der 40. Minute parierte der 19-Jährige, diesmal mit dem Fuß. Am 1:2 durch Maroh (43.) war ter Stegen ebenfalls beteiligt, er konnte den Nürnberger nicht am Kopfball hindern. In der Halbzeitpause wechselte Favre komplett durch. Im defensiven Mittelfeld gab Tolga Cigergi sein Debüt. Er konnte nicht so glänzen wie Alexander Ring. In der Innenverteidigung lief Niklas Dams auf, links hinten durfte Oscar Wendt spielen, vor ihm Yuki Otsu. Igor de Camargo und Mathew Leckie bildeten den Angriff.

Die zweiten 45 Minuten wurden erst gegen Ende turbulent. Nachdem Jantschke (60.), Herrmann (64.) und Cigerci (67.) nicht trafen, sorgte Dante in der 89. Minute per Elfmeter für das 3:1. Igor de Camargo war in einem Gewühl zu Boden gegangen. Es war nicht die letzte umstrittene Entscheidung des Schiedsrichters. In der 3. Minute der Nachspielzeit zeigte er erneut auf den Punkt, Maroh sah für das Foul an de Camargo sogar rot. Der Gefoulte schoss den Strafstoß jedoch an den Pfosten. Zwei Minuten später sorgte Nürnbergs Wießmeier noch für das 3:2.

Borussen-Trainer Lucien Favre sagte: "Wichtig war, dass es keine Verletzten gab. Der Rest war nicht so wichtig. Es war gut, dass wir überhaupt gespielt haben mit zwei verschiedenen Mannschaften. Alexander Ring hatte einige gute Aktionen, hätte ein drittes Tor machen können. Er hat Selbstvertrauen vor dem Tor, das sieht man. Nach dem 2:0 haben wir nicht so gut weiter gespielt, zu kompliziert. Spielerisch hätte es später besser sein können, es gab zu viele lange Bälle und Ballverluste. Aber einige Spieler sind noch nicht an das System gewöhnt, daher ist das okay. Bei Tolga Cigerci sieht man, dass er noch viel zu tun hat. Die Bewegung, die Ballannahme, sein Linksfuß."

Am Sonntag geht es mit einer Trainingseinheit um 11 Uhr weiter. Beim Testspiel am Dienstag, 16 Uhr, und Mittwoch, 15 Uhr, gegen Almelo auf der gleichen Anlage will Favre einige Spieler länger als 45 Minuten spielen lassen.